DER THEOLOGE
Nr. 47
Nr. 47
Mache Gotteserfahrung und werde frei!
Es braucht keine Theologie, denn Gott lässt sich überall erfahren
Es braucht keine Theologie, denn Gott lässt sich überall erfahren
Der urchristliche Glaube bekennt mit den wahren Mystikern
aller Religionen und Kulturen: Gott ist in uns, Christus ist in uns. So wie
es auch Jesus von Nazareth lehrte: "Das Reich Gottes ist
(inwendig) in Euch"
(Lukasevangelium 17, 21). Und wer dieses innere "Reich" mehr und mehr
in sich erschließt durch ein Leben nach den Geboten Gottes und der Lehre des
Jesus, des Christus, der kann auch im
Äußeren mithelfen, dass sich auf unserem Planeten eine Alternative zu den
Ego-Kräften des Niedergangs aufbaut. So einfach ist der ursprüngliche christliche Glaube.
Das Kernstück der Lehre des Christus ist die Bergpredigt mit der Goldenen Regel, welche lautet: "Alles, was ihr wollt, dass Euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch (Matthäusevangelium 7, 12). Und weiter heißt es: "Das ist das Gesetz und die Propheten", was besagt: In diesem Gebot ist das ganze göttliche Gesetz und die Botschaft der wahren Gottespropheten enthalten. Im apokryphen Evangelium Jesu ist das Gebot so formuliert: "Was auch immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen ebenso, und was ihr nicht wollt, dass sie euch tun, das tut auch ihr ihnen nicht; denn dies ist das Gesetz und die Propheten (Das Evangelium Jesu 27, 6). Das besagt auch das Sprichwort: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Und damit klar ist, dass ein Christ den ersten Schritt tut, könnte man die Goldene Regel auch so formulieren: "Alles, was ihr wollt, das Euch die Leute tun sollen, das tut ihnen zuerst." Auf diese Weise öffnet sich auch eine Türe zu der Liebe Gottes in uns, und so erlangt man Gotteserfahrung. Dazu braucht es keine Theologie, denn dies kann ich überall erleben, es ist die praktische Nächstenliebe.
Nachfolgend einige weitere Beispiele für Gotteserfahrung. Dabei geht es z. B. um Vergeben und Um-Vergebung-Bitten oder um das Streben nach Einheit mit allen Lebensformen in der Natur, die - wie auch der Mensch - ebenfalls vom Gottesgeist beatmet werden.
Das Kernstück der Lehre des Christus ist die Bergpredigt mit der Goldenen Regel, welche lautet: "Alles, was ihr wollt, dass Euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch (Matthäusevangelium 7, 12). Und weiter heißt es: "Das ist das Gesetz und die Propheten", was besagt: In diesem Gebot ist das ganze göttliche Gesetz und die Botschaft der wahren Gottespropheten enthalten. Im apokryphen Evangelium Jesu ist das Gebot so formuliert: "Was auch immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen ebenso, und was ihr nicht wollt, dass sie euch tun, das tut auch ihr ihnen nicht; denn dies ist das Gesetz und die Propheten (Das Evangelium Jesu 27, 6). Das besagt auch das Sprichwort: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Und damit klar ist, dass ein Christ den ersten Schritt tut, könnte man die Goldene Regel auch so formulieren: "Alles, was ihr wollt, das Euch die Leute tun sollen, das tut ihnen zuerst." Auf diese Weise öffnet sich auch eine Türe zu der Liebe Gottes in uns, und so erlangt man Gotteserfahrung. Dazu braucht es keine Theologie, denn dies kann ich überall erleben, es ist die praktische Nächstenliebe.
Nachfolgend einige weitere Beispiele für Gotteserfahrung. Dabei geht es z. B. um Vergeben und Um-Vergebung-Bitten oder um das Streben nach Einheit mit allen Lebensformen in der Natur, die - wie auch der Mensch - ebenfalls vom Gottesgeist beatmet werden.
Den leise strömenden Geist in uns immer öfter
anrufen
In jedem Negativen liegt auch das Positive
Sich mit dem Nächsten versöhnen
Die innere Ruhe bewahren
Mit den inneren Augen sehen lernen
In jedem Negativen liegt auch das Positive
Sich mit dem Nächsten versöhnen
Die innere Ruhe bewahren
Mit den inneren Augen sehen lernen
1 - Den leise strömenden Geist in uns immer öfter anrufen
Es kann eine feine Regung sein, wenn wir unseren Nächsten um Verzeihung gebeten haben, oder wenn wir erspürt haben, was wir für ihn tun können. Es ist eine Antwort von innen - kein lautes Auf-die-Schulter-Klopfen, mit dem wir uns eventuell über den anderen stellen würden; mehr eine leise empfundene Dankbarkeit, eine Erleichterung. Und kann man das dann schon eine "Gotteserfahrung" nennen? Ja. Durch die Wachsamkeit im Tag und durch die Bereinigung unserer Fehler werden wir sicherer und ruhiger. Wir denken öfter am Tag daran, Gott um Hilfe zu bitten oder uns an Christus zu wenden. Wir bitten Ihn morgens um eine Lösung für ein Problem, z. B. einen schwierigen Brief, der zu schreiben ist. Am Nachmittag sagt jemand etwas zu uns - und wir merken: Darin ist ein Hinweis für mich. Ich bedanke mich bei Christus; auch wieder eine Gotteserfahrung. Gott spricht zu uns durch viele Münder. Er kann durch jeden Menschen, durch jedes Tier, auch durch Pflanzen und Mineralien zu uns sprechen, durch jede Situation, denn Er ist in allem als innerster positiver Kern gegenwärtig.
Bewusst leben heißt nicht, spektakuläre Erfahrungen zu machen. Es heißt, den strömenden Geist in uns, das innere Licht, immer öfter anzurufen. Jeder Tag besteht aus Tausenden von Situationen. Er kann voll sein mit Erfahrungen mit unserer Ichbezogenheit - aber auch reich an Gotteserfahrung. Es hängt von uns ab, wie wir den Tag nützen.
2 - In jedem Negativen liegt auch das
Positive
Jeder von uns weiß aus eigener Erfahrung: Solange wir unserem Nächsten etwas noch nicht vergeben können, sind wir auf Distanz zu ihm. Wir verschließen uns gleichzeitig auch vor Gott, weil wir Christus nicht in uns und in unserem Nächsten wirken lassen, damit Er die Betroffenheit, den Schmerz, umwandeln kann in Frieden und Versöhnung. Wir helfen dadurch auch unserem Nächsten nicht, Seinen Anteil zu finden. Christus erklärt uns, dass in jedem Vorfall, in jeder Auseinandersetzung, etwas Positives liegt, das es zu finden gilt ... Das Positive im Negativen ist also die Kraft Gottes, ist Seine Gnade, die in allem wirksam ist. Diese Kraft, diese Gnade hat Christus durch Seine Erlösertat in jedem von uns verstärkt (mehr dazu hier). Dieser Gnade können wir uns in jedem Moment zuwenden, indem wir Ihn bitten, dass Er uns in unseren Schwierigkeiten, in unseren Fehlern zeigt, was zugrunde liegt und worin der nächste Schritt besteht, den wir mit Ihm tun können.
Jeder von uns weiß aus eigener Erfahrung: Solange wir unserem Nächsten etwas noch nicht vergeben können, sind wir auf Distanz zu ihm. Wir verschließen uns gleichzeitig auch vor Gott, weil wir Christus nicht in uns und in unserem Nächsten wirken lassen, damit Er die Betroffenheit, den Schmerz, umwandeln kann in Frieden und Versöhnung. Wir helfen dadurch auch unserem Nächsten nicht, Seinen Anteil zu finden. Christus erklärt uns, dass in jedem Vorfall, in jeder Auseinandersetzung, etwas Positives liegt, das es zu finden gilt ... Das Positive im Negativen ist also die Kraft Gottes, ist Seine Gnade, die in allem wirksam ist. Diese Kraft, diese Gnade hat Christus durch Seine Erlösertat in jedem von uns verstärkt (mehr dazu hier). Dieser Gnade können wir uns in jedem Moment zuwenden, indem wir Ihn bitten, dass Er uns in unseren Schwierigkeiten, in unseren Fehlern zeigt, was zugrunde liegt und worin der nächste Schritt besteht, den wir mit Ihm tun können.
3 - Sich mit dem Nächsten versöhnen
"Wenn Sie erfahren würden, Sie hätten nur noch 24 Stunden zu leben, was würden Sie tun?" - "Ich würde auf bestimmte Menschen zugehen, um sie um Vergebung zu bitten." "Und warum tun Sie es nicht jetzt?" Dieses kleine Gedankenexperiment kann bewirken, dass wir innehalten und uns an eine der wichtigsten Aufgaben unseres Lebens erinnern: uns mit unserem Nächsten zu versöhnen ... Wer zur Vergebung findet, tut sich selbst etwas Gutes. Er wird seelisch und womöglich auch körperlich gesünder. Das wurde inzwischen vielfach durch Ärzte und Psychologen bestätigt ... Ein Sprichwort lautet sinngemäß, das Verhalten eines Menschen nicht zu bewerten, bevor du nicht in seinen Schuhen gegangen bist.
Dabei können folgende Fragen helfen: Warum hat mein Konfliktpartner so gehandelt? Welches Leid, welches Schicksal hat er zu verarbeiten? Wie mag es ihm in seinem Inneren gehen? Wollte er mich absichtlich verletzen? Wie hat er es gemeint? Eine mögliche Antwort auf die Fragen kann durchaus auch Kritisches beinhalten, etwa, wenn unlautere oder egoistische Motive uns gegenüber nahe liegend sind. Doch dann sollten wir uns umgekehrt sofort fragen: Ist es denn bei uns anders? Dies besagt die Bergpredigt von Jesus, wenn Er uns dort lehrt, zuerst den Balken im eigenen Auge zu entfernen bevor man den Splitter im Auge des Nächsten angeht.
Man kann sich auch folgendes bewusst machen: Es bringt nichts, Hass oder Rache in sich zu nähren. Denn mein Ärger lohnt sich nicht und schadet letztlich vor allem mir selbst.
Und: Alles, was mir widerfährt, will mir etwas sagen. Denn es gibt keinen Zufall. Es kommt lediglich auf mich zurück, was ich zuvor ausgesandt und noch nicht bereinigt habe. Der so genannte Feind, über den ich erregt bin, zeigt mir nämlich meine eigene Fehlhaltung auf; und zwar immer dann, wenn ich mich errege. Denn in uns haben wir im Laufe unseres Lebens den gleichen negativen Energiekomplex gespeichert, der dann durch das Verhalten des Nächsten angestoßen wird und in Bewegung kommt. Der Nächste ist dann mein "Spiegel". Ich sollte mich darin erkennen und die erkannte Fehlhaltung überwinden.
Wesentlich für den Prozess des Um-Vergebung-Bittens ist die Erweckung der Reue. Die Reue ist eine innere Bewegung, in der ich letztlich den Schmerz in mir spüre, den ich dem anderen zufügte. Denn alles, was ich meinem Nächsten zufüge, tue ich zugleich mir selbst an. Ich lasse nun die Situation in mir aufsteigen, in der ich mich lieblos verhalten habe. Es wird mir in Gedanken bewusst, oder ich sehe auch bildhaft vor mir, was ich dem anderen antat - oder was ich ihm nicht gegeben habe, obwohl es den Geboten Gottes entsprochen hätte und ich es ihm hätte geben können. Nach der Bearbeitung und Lösung des "Knotens", der mich von meinem Nächsten trennte, solle ich mir keine Selbstvorwürfe mehr machen, sondern aufstehen und weitergehen. Denn wenn ich am Boden liegen bleibe und Schuldgefühle pflege, so nützt das niemandem. Wenn etwas bearbeitet und gelöst ist, dann gilt: Nun mutig voran. Ich bin auf der Erde, um zu lernen. Und ich durfte jetzt einiges lernen, was mir auf meinem weiteren Lebensweg weiterhilft.
Manchmal kann es allerdings sein, dass der Nächste nicht zur Versöhnung bereit ist und uns auch weder sehen noch mit uns sprechen möchte. Auch ist es denkbar, dass wir unseren Anteil noch nicht wirklich erfasst haben und z. B. ein "Harmoniebedürfnis" ihm gegenüber haben, dem wir auf Kosten der Ehrlichkeit nachgehen wollen, indem wir dem Nächsten zu Munde reden, um ihn "milde" zu stimmen, obwohl wir ganz anders denken und empfinden. Dies führt dann nur zu weiteren ungelösten Verwicklungen, und wir müssten uns z. B. eingestehen, dass wir von unserem Nächsten und seinem Zuspruch abhängig sind.
Der Ruf unserer Seele lautet dann, diese Abhängigkeit = Bindung zu lösen. Doch auch dann, wenn der Nächste im Äußeren nicht zur Versöhnung bereit ist, wie wir das gerne möchten, brauchen wir nicht zu verzagen. Wir können seine Seele im Inneren über Christus um Vergebung bitten und uns führen lassen, so dass auch im Äußeren - wenn es gut ist - eventuell noch eine positive Begegnung folgen kann. Entscheidend ist jedoch immer die Seele, während das vordergründig "Menschliche" oftmals maskenhaft ist und seinen wahren Inhalt verbirgt. Und es ist die Seele, die der Mensch nach dem so genannten Sterben mit in die jenseitigen Bereiche nimmt, und was immer unsere Seele trägt und auch unsere Gedanken und Empfindungen sind dort offenbar.
4 - Die innere Ruhe bewahren
"Bewahre in jeder Situation die innere Ruhe" heißt, uns bewusst zu machen, dass Gott jedem von uns nahe ist - in dem Augenblick, wo wir dieses Bewusstsein in unserem Inneren bewahren: Gott ist uns ganz nahe, Gott ist unser Gesprächspartner, Gott, die Liebe, Gott, unser Vater, kennt uns. Er weiß auch um unsere Sorgen und Nöte. Wenn wir uns bewusst machen, dass wir mit Ihm sprechen dürfen, dass Er uns liebt und uns niemals straft, dass alles, was an Negativem auf uns zukommt, Sorgen, Nöte und Schicksalsschläge unsere eigenen Eingaben sind, die auf uns zurückkommen - dann kann uns Gott helfen. Damit Gott uns in der Situation Antwort geben kann, dass Er für uns die Situation lösen kann, bedarf es zunächst einmal des Glaubens an Ihn.
Die Frage ist: Glauben wir an den nahen Gott? Glauben wir, dass Sein Geist in uns wohnt - als Kraft, als Licht, als innere Stärke? Glauben wir, dass Er uns aus jeder Situation zu helfen vermag? Glauben wir, dass Er uns hilft - nicht nur, indem Er sagt, wie wir es tun sollen, sondern dass Er in der Situation allen helfen möchte, die daran beteiligt sind - weil Er gerecht ist? Wenn unser Glaube groß genug ist, dann beginnen wir zu vertrauen. Wenn jetzt unser Gemüt in Wallung gerät, können wir sagen: "Gott, Du bist die Stille! Ich weiß, ich bin an der Situation beteiligt, ich bin an dieser Situation mit schuld. Ich bereinige meinen Anteil. Und Du hilfst mir jetzt, diese Situation in Deinem Geist zu lösen."
Können wir das vertrauensvoll in uns hineinsprechen, dann werden wir ruhiger. Die Aufwallung des Gemüts geht zurück. Unsere Sinne wenden sich nach innen. Der Gehörsinn wird ruhig und in der Ruhe ganz wachsam, und wir hören auch, was unser Nächster sagt. Aus dem, was er sagt, hören wir eventuell einen Aspekt der Lösung heraus. Es ist Gottes Antwort durch unseren Nächsten. Wir hören plötzlich aus einem Gespräch oder einem Geschehen im Tageslauf Aspekte heraus, die uns betreffen und wodurch wir erkennen: Das ist unser Anteil, unsere Schuld an dieser Situation. Wir fühlen dann, wie sich die Lösung aufbaut - für uns persönlich und für die Situation.
"Wenn Sie erfahren würden, Sie hätten nur noch 24 Stunden zu leben, was würden Sie tun?" - "Ich würde auf bestimmte Menschen zugehen, um sie um Vergebung zu bitten." "Und warum tun Sie es nicht jetzt?" Dieses kleine Gedankenexperiment kann bewirken, dass wir innehalten und uns an eine der wichtigsten Aufgaben unseres Lebens erinnern: uns mit unserem Nächsten zu versöhnen ... Wer zur Vergebung findet, tut sich selbst etwas Gutes. Er wird seelisch und womöglich auch körperlich gesünder. Das wurde inzwischen vielfach durch Ärzte und Psychologen bestätigt ... Ein Sprichwort lautet sinngemäß, das Verhalten eines Menschen nicht zu bewerten, bevor du nicht in seinen Schuhen gegangen bist.
Dabei können folgende Fragen helfen: Warum hat mein Konfliktpartner so gehandelt? Welches Leid, welches Schicksal hat er zu verarbeiten? Wie mag es ihm in seinem Inneren gehen? Wollte er mich absichtlich verletzen? Wie hat er es gemeint? Eine mögliche Antwort auf die Fragen kann durchaus auch Kritisches beinhalten, etwa, wenn unlautere oder egoistische Motive uns gegenüber nahe liegend sind. Doch dann sollten wir uns umgekehrt sofort fragen: Ist es denn bei uns anders? Dies besagt die Bergpredigt von Jesus, wenn Er uns dort lehrt, zuerst den Balken im eigenen Auge zu entfernen bevor man den Splitter im Auge des Nächsten angeht.
Man kann sich auch folgendes bewusst machen: Es bringt nichts, Hass oder Rache in sich zu nähren. Denn mein Ärger lohnt sich nicht und schadet letztlich vor allem mir selbst.
Und: Alles, was mir widerfährt, will mir etwas sagen. Denn es gibt keinen Zufall. Es kommt lediglich auf mich zurück, was ich zuvor ausgesandt und noch nicht bereinigt habe. Der so genannte Feind, über den ich erregt bin, zeigt mir nämlich meine eigene Fehlhaltung auf; und zwar immer dann, wenn ich mich errege. Denn in uns haben wir im Laufe unseres Lebens den gleichen negativen Energiekomplex gespeichert, der dann durch das Verhalten des Nächsten angestoßen wird und in Bewegung kommt. Der Nächste ist dann mein "Spiegel". Ich sollte mich darin erkennen und die erkannte Fehlhaltung überwinden.
Wesentlich für den Prozess des Um-Vergebung-Bittens ist die Erweckung der Reue. Die Reue ist eine innere Bewegung, in der ich letztlich den Schmerz in mir spüre, den ich dem anderen zufügte. Denn alles, was ich meinem Nächsten zufüge, tue ich zugleich mir selbst an. Ich lasse nun die Situation in mir aufsteigen, in der ich mich lieblos verhalten habe. Es wird mir in Gedanken bewusst, oder ich sehe auch bildhaft vor mir, was ich dem anderen antat - oder was ich ihm nicht gegeben habe, obwohl es den Geboten Gottes entsprochen hätte und ich es ihm hätte geben können. Nach der Bearbeitung und Lösung des "Knotens", der mich von meinem Nächsten trennte, solle ich mir keine Selbstvorwürfe mehr machen, sondern aufstehen und weitergehen. Denn wenn ich am Boden liegen bleibe und Schuldgefühle pflege, so nützt das niemandem. Wenn etwas bearbeitet und gelöst ist, dann gilt: Nun mutig voran. Ich bin auf der Erde, um zu lernen. Und ich durfte jetzt einiges lernen, was mir auf meinem weiteren Lebensweg weiterhilft.
Manchmal kann es allerdings sein, dass der Nächste nicht zur Versöhnung bereit ist und uns auch weder sehen noch mit uns sprechen möchte. Auch ist es denkbar, dass wir unseren Anteil noch nicht wirklich erfasst haben und z. B. ein "Harmoniebedürfnis" ihm gegenüber haben, dem wir auf Kosten der Ehrlichkeit nachgehen wollen, indem wir dem Nächsten zu Munde reden, um ihn "milde" zu stimmen, obwohl wir ganz anders denken und empfinden. Dies führt dann nur zu weiteren ungelösten Verwicklungen, und wir müssten uns z. B. eingestehen, dass wir von unserem Nächsten und seinem Zuspruch abhängig sind.
Der Ruf unserer Seele lautet dann, diese Abhängigkeit = Bindung zu lösen. Doch auch dann, wenn der Nächste im Äußeren nicht zur Versöhnung bereit ist, wie wir das gerne möchten, brauchen wir nicht zu verzagen. Wir können seine Seele im Inneren über Christus um Vergebung bitten und uns führen lassen, so dass auch im Äußeren - wenn es gut ist - eventuell noch eine positive Begegnung folgen kann. Entscheidend ist jedoch immer die Seele, während das vordergründig "Menschliche" oftmals maskenhaft ist und seinen wahren Inhalt verbirgt. Und es ist die Seele, die der Mensch nach dem so genannten Sterben mit in die jenseitigen Bereiche nimmt, und was immer unsere Seele trägt und auch unsere Gedanken und Empfindungen sind dort offenbar.
4 - Die innere Ruhe bewahren
"Bewahre in jeder Situation die innere Ruhe" heißt, uns bewusst zu machen, dass Gott jedem von uns nahe ist - in dem Augenblick, wo wir dieses Bewusstsein in unserem Inneren bewahren: Gott ist uns ganz nahe, Gott ist unser Gesprächspartner, Gott, die Liebe, Gott, unser Vater, kennt uns. Er weiß auch um unsere Sorgen und Nöte. Wenn wir uns bewusst machen, dass wir mit Ihm sprechen dürfen, dass Er uns liebt und uns niemals straft, dass alles, was an Negativem auf uns zukommt, Sorgen, Nöte und Schicksalsschläge unsere eigenen Eingaben sind, die auf uns zurückkommen - dann kann uns Gott helfen. Damit Gott uns in der Situation Antwort geben kann, dass Er für uns die Situation lösen kann, bedarf es zunächst einmal des Glaubens an Ihn.
Die Frage ist: Glauben wir an den nahen Gott? Glauben wir, dass Sein Geist in uns wohnt - als Kraft, als Licht, als innere Stärke? Glauben wir, dass Er uns aus jeder Situation zu helfen vermag? Glauben wir, dass Er uns hilft - nicht nur, indem Er sagt, wie wir es tun sollen, sondern dass Er in der Situation allen helfen möchte, die daran beteiligt sind - weil Er gerecht ist? Wenn unser Glaube groß genug ist, dann beginnen wir zu vertrauen. Wenn jetzt unser Gemüt in Wallung gerät, können wir sagen: "Gott, Du bist die Stille! Ich weiß, ich bin an der Situation beteiligt, ich bin an dieser Situation mit schuld. Ich bereinige meinen Anteil. Und Du hilfst mir jetzt, diese Situation in Deinem Geist zu lösen."
Können wir das vertrauensvoll in uns hineinsprechen, dann werden wir ruhiger. Die Aufwallung des Gemüts geht zurück. Unsere Sinne wenden sich nach innen. Der Gehörsinn wird ruhig und in der Ruhe ganz wachsam, und wir hören auch, was unser Nächster sagt. Aus dem, was er sagt, hören wir eventuell einen Aspekt der Lösung heraus. Es ist Gottes Antwort durch unseren Nächsten. Wir hören plötzlich aus einem Gespräch oder einem Geschehen im Tageslauf Aspekte heraus, die uns betreffen und wodurch wir erkennen: Das ist unser Anteil, unsere Schuld an dieser Situation. Wir fühlen dann, wie sich die Lösung aufbaut - für uns persönlich und für die Situation.
5 - Mit den inneren
Augen sehen lernen
Wir leben überhaupt nur, weil der Atem Gottes uns durchströmt. "Uns", das sind die Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine und alle Lebensformen. Der Atem Gottes ist also das Leben in uns, er ist auch der Atem in unserem eigenen Atem. Und dieser Atem geht ruhiger und tiefer oder schneller und oberflächlicher, je nachdem, ob wir mehr aus einer inneren Ruhe heraus leben oder in Hektik verfallen. Was hat das mit Gott zu tun?
Seit vielen Jahren macht uns z. B. Gabriele, die Botschafterin Gottes (mehr dazu hier), immer wieder auf das Leben in der Natur aufmerksam und wie wir eine bessere Verbindung dazu finden können. Auch wir haben manchen Vorschlag ausprobiert und schreiben nun darüber, z. B., dass man die Gegenwart Gottes leichter erahnen kann, wenn man innerlich ruhiger wird. Man könnte sagen, dass die Menschen insgesamt immer mehr nach außen gezogen werden und damit fort von der Möglichkeit, Gott in sich zu erleben. Dazu tragen auch unsere Wünsche und Leidenschaften bei, die verstärkt drängen, wenn wir uns immer mehr diesen Einflüssen aussetzen, z. B. in den Medien. Der Mensch wird dann zu einem ständigen Unruheherd und jagt dem nach, was er begehrt. Nur selten kommt der so Getriebene zum Nachdenken. Das Unterbewusstsein treibt ihn an, genauer: die dort gespeicherten Gedanken und Wünsche, die zur Erfüllung drängen, und der Atem geht währenddessen immer schneller. Das Einfallstor der äußeren Reize sind meistens unsere Augen, weshalb es Gottsucher meist als angenehm empfinden, bei einer Meditation oder Übung einmal die Augen schließen zu können. Jeder ehrliche Gottsucher kennt diese Erfahrung, und dass es oftmals notwendig ist, umzudenken oder bestimmte Situationen besser zu meiden, um Versuchungen leichter standhalten zu können.
Schauen wir dabei nur auf die Materie, dann ist unser Sehsinn nach außen gekehrt und die Fähigkeit, mit den inneren Augen mehr zu sehen als das Äußere, verkümmert. Um diese Fähigkeit zu entwickeln, ist es hilfreich, sich häufiger mit Gott in uns und in der Natur zu verbinden. Dabei gilt: Sich einerseits mit der Natur zu verbinden, dann aber wieder gegen die Gebote Gottes zu verstoßen, das passt nicht zusammen und bringt uns Gott auch nicht näher. Wir haben es jedoch schon erlebt, dass nach einer "Verinnerlichung" in der Natur manches Problem, in das wir uns zuvor hinein gebissen haben, gar nicht mehr so wichtig ist oder uns kam ein Gedanken, eine Empfindung in den Sinn, die zur Lösung beitrug.
Wer sich einmal auf die Hilfen einlässt, kann einiges erleben. Das geht aber meist nicht von einer Minute auf die andere. Die meisten Menschen haben die Angewohnheit, ständig an irgendetwas zu denken. So sind wir aber nicht offen für die vielen "Münder Gottes" um uns herum und können Impulse, die uns helfen sollen, gar nicht wahrnehmen. Es wäre wichtig, kurzzeitig einmal an gar nichts zu denken und einfach die Eindrücke unserer Umgebung in uns aufzunehmen. Bei einem Spaziergang sind das z. B. die Bäume oder die Sträucher am Wegesrand, die Felder, die Vögel, die Wolken am Himmel und vieles mehr. Wenn wir wollen, können wir immer wieder einmal innehalten und die Augen schließen: Automatisch nehmen wir dann die Eindrücke über unser Gehör verstärkt auf: das Rauschen des Windes, das Zirpen der Grillen, das Plätschern eines Baches.
Oder umgekehrt: Wir schützen einmal unsere Ohren vor den überlauten Geräuschen unserer Umgebung und nehmen verstärkt auf, was wir gerade sehen. Gelingt es uns eine Zeit lang, in die Gedankenstille zu kommen, wird auch unser Herz weiter. Und wir erfahren allmählich den Übergang zwischen dem nur äußeren Sehen und dem inneren Schauen, dem nur äußeren Hören und dem inneren Lauschen. Wir erleben die Sinneseindrücke als Teil einer großen Einheit, die Gott ist.
Wir leben überhaupt nur, weil der Atem Gottes uns durchströmt. "Uns", das sind die Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine und alle Lebensformen. Der Atem Gottes ist also das Leben in uns, er ist auch der Atem in unserem eigenen Atem. Und dieser Atem geht ruhiger und tiefer oder schneller und oberflächlicher, je nachdem, ob wir mehr aus einer inneren Ruhe heraus leben oder in Hektik verfallen. Was hat das mit Gott zu tun?
Seit vielen Jahren macht uns z. B. Gabriele, die Botschafterin Gottes (mehr dazu hier), immer wieder auf das Leben in der Natur aufmerksam und wie wir eine bessere Verbindung dazu finden können. Auch wir haben manchen Vorschlag ausprobiert und schreiben nun darüber, z. B., dass man die Gegenwart Gottes leichter erahnen kann, wenn man innerlich ruhiger wird. Man könnte sagen, dass die Menschen insgesamt immer mehr nach außen gezogen werden und damit fort von der Möglichkeit, Gott in sich zu erleben. Dazu tragen auch unsere Wünsche und Leidenschaften bei, die verstärkt drängen, wenn wir uns immer mehr diesen Einflüssen aussetzen, z. B. in den Medien. Der Mensch wird dann zu einem ständigen Unruheherd und jagt dem nach, was er begehrt. Nur selten kommt der so Getriebene zum Nachdenken. Das Unterbewusstsein treibt ihn an, genauer: die dort gespeicherten Gedanken und Wünsche, die zur Erfüllung drängen, und der Atem geht währenddessen immer schneller. Das Einfallstor der äußeren Reize sind meistens unsere Augen, weshalb es Gottsucher meist als angenehm empfinden, bei einer Meditation oder Übung einmal die Augen schließen zu können. Jeder ehrliche Gottsucher kennt diese Erfahrung, und dass es oftmals notwendig ist, umzudenken oder bestimmte Situationen besser zu meiden, um Versuchungen leichter standhalten zu können.
Schauen wir dabei nur auf die Materie, dann ist unser Sehsinn nach außen gekehrt und die Fähigkeit, mit den inneren Augen mehr zu sehen als das Äußere, verkümmert. Um diese Fähigkeit zu entwickeln, ist es hilfreich, sich häufiger mit Gott in uns und in der Natur zu verbinden. Dabei gilt: Sich einerseits mit der Natur zu verbinden, dann aber wieder gegen die Gebote Gottes zu verstoßen, das passt nicht zusammen und bringt uns Gott auch nicht näher. Wir haben es jedoch schon erlebt, dass nach einer "Verinnerlichung" in der Natur manches Problem, in das wir uns zuvor hinein gebissen haben, gar nicht mehr so wichtig ist oder uns kam ein Gedanken, eine Empfindung in den Sinn, die zur Lösung beitrug.
Wer sich einmal auf die Hilfen einlässt, kann einiges erleben. Das geht aber meist nicht von einer Minute auf die andere. Die meisten Menschen haben die Angewohnheit, ständig an irgendetwas zu denken. So sind wir aber nicht offen für die vielen "Münder Gottes" um uns herum und können Impulse, die uns helfen sollen, gar nicht wahrnehmen. Es wäre wichtig, kurzzeitig einmal an gar nichts zu denken und einfach die Eindrücke unserer Umgebung in uns aufzunehmen. Bei einem Spaziergang sind das z. B. die Bäume oder die Sträucher am Wegesrand, die Felder, die Vögel, die Wolken am Himmel und vieles mehr. Wenn wir wollen, können wir immer wieder einmal innehalten und die Augen schließen: Automatisch nehmen wir dann die Eindrücke über unser Gehör verstärkt auf: das Rauschen des Windes, das Zirpen der Grillen, das Plätschern eines Baches.
Oder umgekehrt: Wir schützen einmal unsere Ohren vor den überlauten Geräuschen unserer Umgebung und nehmen verstärkt auf, was wir gerade sehen. Gelingt es uns eine Zeit lang, in die Gedankenstille zu kommen, wird auch unser Herz weiter. Und wir erfahren allmählich den Übergang zwischen dem nur äußeren Sehen und dem inneren Schauen, dem nur äußeren Hören und dem inneren Lauschen. Wir erleben die Sinneseindrücke als Teil einer großen Einheit, die Gott ist.
(wird
fortgesetzt)
Der Text kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Herausgeber Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 47, Mache Gotteserfahrung und werde frei!, zit. nach http://www.theologe.de/gotteserfahrung.htm, Fassung vom 5.4.2013, Copyright © und Impressum siehe hier. |
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