20.1.13

Die Bergpredigt

Die Bergpredigt

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Die Botschaft der Wahrheit: Auswahl von Texten, entnommen dem Buch: Die Bergpredigt (Auszüge aus dem göttlichen Offenbarungswerk "Das ist Mein Wort")

20 Seiten, Broschüre, kostenlos






Botschaft der Wahrheit - Die Bergpredigt

Christus spricht

(Auszüge aus dem Buch „Die Bergpredigt“)


Die Bergpredigt ist der Innere Weg zum Herzen Gottes, der zur Vollendung führt.

Ich führe die Meinen zur Erkenntnis der Wahrheit.


»Selig im Geiste sind die Armen, denn ihrer ist das Himmelreich!«

Mit den Worten »die Armen« ist nicht materielle Armut gemeint. Nicht diese bringt die Seligkeit im Geiste, sondern die Gottergebenheit, aus welcher der Mensch erfüllt, was Gottes Wille ist. Sie ist innerer Reichtum.

Mit den Worten »die Armen« sind alle jene gemeint, die nicht nach eigenem Besitz streben und keine Güter horten ... Ihr innerer Reichtum ist das Leben in Gott, für Gott und für ihre Nächsten. Sie leben das Gebot »Bete und arbeite«.


»Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.«

Das Leid des Menschen ist nicht von Gott ... Wer sein Leid trägt, ohne seinen Nächsten zu beschuldigen, und im Leid seine Fehler und Schwächen erkennt, diese bereut, um Vergebung bittet und vergibt, dem wird Gottes Barmherzigkeit zuteil werden.


»Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.«

Sanftmut, Demut, Liebe und Güte gehen Hand in Hand. Wer zur selbstlosen Liebe geworden ist, der ist auch sanftmütig, demütig und gütig. Er ist erfüllt von Weisheit und Kraft.


»Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen gesättigt werden.«

Siehe, Ich, dein Erlöser, Bin die Wahrheit in dir selbst. In dir selbst also Bin Ich der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Erkenne: Keiner soll nach der Gerechtigkeit hungern oder dürsten. Vollziehe den ersten Schritt hin zum Reiche der Liebe, indem du zuerst zu dir selbst gerecht bist. Übe dich im positiven Leben und Denken, und du wirst ganz allmählich ein gerechter Mensch werden. Dann bringst du die Gerechtigkeit Gottes in diese Welt ...


»Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.«

Alle Menschen, die sich in der Barmherzigkeit üben, werden auch Barmherzigkeit erlangen und jenen beistehen, die sich auf dem Wege zur Barmherzigkeit befinden.


»Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.«

Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen – weil sie wieder Ebenbilder des himmlischen Vaters geworden sind. Aus einem reinen, gottergebenen Herzen entströmen Sanftmut und Demut.


»Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes heißen.«

Diese Worte bedeuten dem Sinne nach: Selig sind, die Frieden halten. Sie werden auch den wahren Frieden auf diese Erde bringen, weil sie in sich selbst friedfertig geworden sind. Sie sind bewusst die Kinder Gottes.

»Selig sind, die um der gerechten Sache willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Reich Gottes.«

Erkennet: Wer Mir nachfolgte, wurde von den Weltlingen nicht geachtet, weil auch Ich als Jesus von ihnen missachtet wurde. Zu allen Zeiten mussten Menschen, die in die wahre Nachfolge des Nazareners traten, viel erdulden und erleiden.


»Wehe euch, die ihr reich seid! Denn ihr habt in diesem Leben euren Trost empfangen.«

Ein Mensch, der an irdischen Gütern reich ist und erkannt hat, dass sein Reichtum eine Gabe ist, die er nur dazu von Gott empfangen hat, dass er sie in das große Ganze für das Wohl aller einbringt und sie dort rechtmäßig für alle verwaltet – der verwirklicht das Gesetz der Gleichheit, Freiheit, Einheit und Brüderlichkeit.

Auf diese Weise wird allmählich ein Gleichgewicht, ein gehobener Mittelstand hergestellt für alle, die bereit sind, das Gesetz »Bete und arbeite« selbstlos zu erfüllen.

»Wehe euch, die ihr satt seid, denn ihr werdet hungern.«

Der reiche, satte Mensch, der allein »seine« Scheunen füllt, ist im Herzen leer.


»Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen.«

Wer über seinen Nächsten richtet und urteilt, ihn verlacht, verhöhnt und verspottet, der richtet, verurteilt, verlacht, verhöhnt und verspottet Mich, den Christus.

Erkennet: Wer sich am Geringsten Meiner Brüder versündigt, der versündigt sich am Gesetze des Lebens und wird darunter zu leiden haben.


»Wehe euch, wenn alle Menschen gut von euch sprechen, denn so machten es auch ihre Väter mit den falschen Propheten.«

Wenn ihr euren Mitmenschen nach dem Munde redet, damit sie euch loben und ihr bei ihnen angesehen seid, so seid ihr gleich den Falschmünzern, die um ihres Vorteils willen mit falscher Münze zahlen.

Falsche Propheten waren unter anderem auch jene, die das Evangelium der Liebe wohl predigten, jedoch selbst nicht danach lebten.

In der Zeit des Umbruchs von der alten, sündhaften Welt zur Neuen Zeit, der Lichtzeit, werden die Gerechten das Unrecht ans Licht bringen und es offenbar werden lassen, auf dass jene, die Unrecht getan haben, sich selbst erkennen und Buße tun.

Ich Bin das Licht der Welt.


Der Ewige war und ist bestrebt, Seine Menschenkinder und alle Seelen an Sein Herz zu führen, hin zum Gesetz der ewigen Liebe, bevor die Ernte – die Wirkungen auf die von ihnen gesetzten Ursachen – auf sie zukommt. Der Ewige führte und führt sie durch Mich, Christus, zur Selbsterkenntnis. Er gab und gibt ihnen die Kraft, das zu bereinigen, was sie als Sünde und Fehler erkannt haben und erkennen.

Erkennet: Im ewigen Gesetz gibt es keinen Zwang. Gott, der Ewige, hat allen Seinen Kindern den freien Willen gegeben.

Einige sogenannte christliche Konfessionen zwingen ihre Gläubigen zur Wassertaufe. Das ist ein Eingriff in den freien Willen des Einzelnen, gleichsam eine zwangsweise Christianisierung.

Erst wenn sich Menschen freiwillig lösen von den ihnen aufgezwungenen Dogmen und starren Formen, von Riten und Kulten sowie von ihren eigenen Gottesvorstellungen, können sie allmählich in ihr Inneres, in ihr wahres Wesen, geführt werden.


Mit den sinngemäßen Worten »Es ist vollbracht« gingen in alle belasteten und gefallenen Seelen die Erlöserfunken ein. Dadurch wurde und Bin Ich der Erlöser aller Menschen und Seelen.

Als Christus Gottes wirkte und wirke Ich weiter.


Die Zehn Gebote, die Gott durch Moses Seinen Menschenkindern gab, sind Auszüge aus dem ewigen Gesetz des Lebens und der Liebe. Wer gegen diese Gebote verstößt, sie seine Mitmenschen nur lehrt, jedoch selbst nicht hält, der ist ein falscher Lehrer. Er sündigt wider den Heiligen Geist. Das ist die größte Sünde.

Erkennet: Allein der Glaube an das Gesetz des Lebens genügt nicht. Nur der Glaube an das Leben und die Verwirklichung der Gesetze des Lebens führen Mensch und Seele heraus aus dem Rad der Wiedergeburt.


»... versöhne dich mit deinem Bruder.«

Das Gebot, zu vergeben und um Vergebung zu bitten, hat so lange Gültigkeit, bis alles gesühnt und bereinigt ist, was nicht den ewigen Gesetzen entspricht.

Auch in allem Negativen ist das Positive, Gott, das ewige Gesetz. Wenn der Mensch seine Sünden und Fehler erkennt und bereut, dann werden in diesen die positiven Kräfte aktiv ...

Deshalb kann auch im Negativen das Göttliche wirken – dann, wenn der Mensch von Herzen um Vergebung bittet, vergibt und nicht mehr sündigt.

Wenn ... von eurem Munde Ungesetzmäßiges ausgeht, indem ihr euren Nächsten beschuldigt, beschimpft und ihm Übles nachsagt, so geht hin und bittet ihn um Vergebung. Hat er euch vergeben, so hat euch auch der ewige himmlische Vater in Mir, dem Christus, vergeben. Hat er euch jedoch nicht vergeben, so wird euch auch euer himmlischer Vater in Mir, dem Christus, nicht vergeben können.


»Werde schnellstens einig mit deinem Widersacher, solange du noch mit ihm auf dem Wege bist ...«

Lass die Sünde, die du an deinem Nächsten begangen hast, nicht anstehen!

Bereinige sie so rasch wie möglich, denn noch ist er mit dir auf dem Lebensweg im Erdendasein.

Erkennet: Bevor ein Schicksal über den Menschen hereinbricht, wird er vom Geiste des Lebens, der auch das Leben der Seele ist, und auch vom Schutzgeist oder durch Menschen ermahnt. Die Ermahnungen aus dem Geiste sind feinste Empfindungen, die aus der Seele strömen oder die der Schutzgeist in die Empfindungs- oder Gedankenwelt des Menschen einfließen lässt. Sie ermahnen den Menschen, umzudenken oder zu bereinigen, was er verursacht hat.


»Ich aber sage euch ...: Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen.«

Jeder Mensch sollte in jedem Mitmenschen seinen Nächsten, seinen Bruder und seine Schwester, sehen. Auch in den scheinbaren Feinden sollt ihr eure Nächsten erkennen und euch bemühen, sie selbstlos zu lieben.

Der scheinbare Feind kann dir sogar ein guter Spiegel zur Selbsterkenntnis sein. Denn wenn euch etwas an eurem Nächsten erregt, liegt Gleiches oder Ähnliches in euch selber vor.


»Denn so ihr die liebet, die euch lieben, was für Lohn werdet ihr haben?«

Nimm also deinen Nächsten in deinem Herzen an und auf, auch dann, wenn er dich nicht liebt, auch dann, wenn er dir nicht beisteht und dich missachtet, indem er dir den Gruß verwehrt. Liebe du ihn! Stehe du ihm selbstlos bei, und grüße du ihn – und sei es nur in Gedanken, wenn er mit Worten nicht gegrüßt werden möchte.

Gebt die selbstlose Liebe, wie die Sonne der Erde gibt, und achtet alle Menschen, alles Sein. Redet nicht den Menschen nach dem Munde. Macht keine Unterschiede wie die Menschen, die sich nur zu jenen gesellen und nur mit denen sind, die ihr Denken und Tun teilen und die Andersdenkende und Andershandelnde verurteilen.


»Und wenn du etwas begehrst, das anderen Pein und Kummer bereitet, reiß’ es aus deinem Herzen ...

Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.«

Musst du ... Pein und Kummer erdulden, dann gib nicht deinem Nächsten die Schuld an deinem Zustand. Du selbst bist der Urheber – und nicht dein Nächster. Deine Pein und dein Kummer sind das Saatgut in deiner Seele, das aufgegangen ist – und sich in oder an deinem Leib als Ernte zeigt. Allein Ich, Christus, dein Erlöser, kann dich davon frei machen – und nur dann, wenn du bereust und Gleiches oder Ähnliches nicht mehr tust. Dann ist die Last von deiner Seele genommen, und es wird dir besser ergehen.

»Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte Hand tut, damit dein Almosen im Verborgenen bleibe ...«

Wer seinem Nächsten nur dann Gutes tut, wenn dieser ihm dafür dankt und seine guten Taten rühmt, der hat es nicht für seinen Nächsten getan, sondern für sich selbst.


»Wenn du betest, so gehe in deine Kammer ...«

Wenn du betest, dann ziehe dich in eine stille Kammer zurück und versenke dich in dein Inneres, denn in dir wohnt des Vaters Geist, dessen Tempel du bist.

Erkennet: Je tiefer der Mensch in die göttliche Wahrheit eintaucht, um so weniger Worte gebraucht er auch im Gebet. Seine Gebete sind kurz, doch kraftvoll, weil das Wort gelebte Kraft ausstrahlt.


»... murret nicht wie die Hoffnungslosen.«

Klagt nicht über eure Toten!

Das Zeitliche, das Leben im Körper, ist nicht das Leben der Seele. Die Seele hat nur für einen kurzen Lebensabschnitt Fleisch angenommen, um im Zeitlichen das zu bereinigen und zu tilgen, was sie sich in verschiedenen Erdenkleidern auferlegt hat.

Denkt daran, dass für eine lichte Seele das Ablegen des Leibes ein Gewinn ist.

Die Seele spürt Freude und Leid ihrer Anverwandten. Die Seelen, die in Mir, dem Christus, entschlafen sind, fühlen sich verbunden über Mich, den Christus, mit allen, die noch im Erdenkleid wandeln. Die Freude der Seele darüber, dass ihre Anverwandten ihrer in Liebe gedenken, erfüllt sie mit Kraft.

Selbstlose, liebende Gebete spenden der wandernden Seele Kraft und Stärke auf ihrem Weg hin zum Göttlichen. In euren selbstlosen Gebeten spürt sie die Verbundenheit und empfängt vermehrt Kraft.

Einzig die Liebe und die Einheit untereinander zeigen Seelen und Menschen die Wege zu dem höheren Leben.


»Niemand kann zwei Herren dienen.«

Der Mensch auf Erden und die Seele in den Stätten der Reinigung – beide werden einst zur Entscheidung geführt: Gott oder dem Mammon zu dienen, für Gott oder gegen Gott zu sein. Es gibt nichts dazwischen: entweder für Gott – oder für das Satanische.


»... sorget nicht um die Übel von morgen ...«

Wer ... den Willen Gottes erfüllt, ist ein guter Planer.

Plant jeden Tag, und plant gut! Räumt euch auch Zeit für besinnliche Stunden ein, in denen ihr zur inneren Ruhe findet und euer Leben und eure Planung immer wieder überdenken könnt. Eine sorgfältige Tagesplanung, die in den Willen Gottes gelegt wurde, wird Gott auch mit Seinem Willen durchdringen.

Nur der sorgt sich um morgen, der sich nicht Gott anvertraut, der die Tage verstreichen lässt und sie nicht nützt.


»Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet ...«

Erkennet: Eure negativen Gedanken, Worte und Handlungen sind eure eigenen Richter.

Wie ihr eurem Nächsten im Denken, Reden und Tun begegnet, so wird es euch einst selbst ergehen.


»Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge und wirst des Balkens in deinem Auge nicht gewahr?«

Wer über seine Mitmenschen negativ spricht, sie abwertet und ihnen Übles nachsagt, der kennt seine eigenen Fehler nicht.

An den Früchten sollt ihr sie erkennen! Jeder zeigt selbst, wer er ist – also seine Frucht. Wer sich über seine Mitmenschen erregt und diese lächerlich macht, zeigt, wer er wahrlich ist.

Wer zuerst seine eigenen Fehler ablegt, der ist auch fähig, seinem Nächsten zu helfen. Deshalb ist jeder ein Heuchler, der abfällig über die Fehler seines Bruders spricht – und dabei den Balken im eigenen Auge nicht bemerkt.


»Was immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen ebenso ...«

Es ist ungesetzmäßig, aus Erwartungshaltung seine Mitmenschen zu Handlungen, Aussagen oder Verhaltensweisen zu zwingen, zu denen sie von sich selbst aus nicht bereit wären.

Hast du in deinen Wünschen an deinen Nächsten deine Erwartungshaltung erkannt, so kehre rasch um und leiste du zuerst selbst, was du von deinem Nächsten verlangst.

Was ihr nicht wollt, dass man euch tu, das fügt auch keinem eurer Nächsten zu – denn alles, was von euch ausgeht, kommt wieder auf euch zurück. Deshalb prüft eure Gedanken und hütet eure Zunge!


»... Wer diese Meine Worte hört und sie befolgt, den vergleiche Ich mit einem klugen Mann, der sein Haus fest auf einem Felsen baute ...«

Auswahl von Texten, entnommen dem Buch:


Die Broschüre "Bergpredigt" ist ein Auszug aus dem göttlichen Offenbarungswerk »Das ist Mein Wort«

120 S., kart., ISBN 978-3-89201-061-6

14.1.13

Angeklagt: Der Papst

Angeklagt: Der Papst

Grafik „Angeklagt: Der Papst“
"Die Verantwortlichkeit des Vatikans für Menschenrechtsverletzungen"


Deutsche Erstausgabe von "The Case of the Pope", das brisante Buch des prominenten britischen Kronanwalts und international tätigen Anwalts für Menschenrechte, Geoffrey Robertson.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden, konservativ geschätzt, mehr als 100.000 Kinder, hauptsächlich Jungen, von katholischen Priestern vergewaltigt oder sexuell misshandelt – ohne dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen wurden. Für den Autor – er wurde 2008 in den Internal Justice Council der Vereinten Nationen gewählt – ein Skandal:

„Ich war empört darüber, dass das nicht als grausames Menschenrechtsverbrechen behandelt und der Vatikan nicht verurteilt wurde wegen der Strategien, mit denen diese Verbrechen aktiv vertuscht wurden. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen die katholische Kirche oder eine bestimmte säkulare Richtung – viele meiner Freunde sind Katholiken. Aber die Täter kamen ungestraft davon mit dem „Seelenmord“, der für viele Menschen die Folge davon ist, dass sie in jungen Jahren von Priestern vergewaltigt wurden. Deshalb habe ich das Buch geschrieben.“
In „Angeklagt: Der Papst“ geht Robertson der Frage nach, wie die Sexualverbrechen, begangen von katholischen Priestern, so lange verborgen bleiben konnten: Ist der Papst moralisch oder rechtlich verantwortlich für ein System, das es möglich machte, dass so viele entsetzliche Verbrechen ungeahndet bleiben? Sollen er und sein Sitz der Macht, der Heilige Stuhl, weiterhin die Immunität genießen, die sie über das Gesetz stellt? Robertson gibt auch zu bedenken: Solange sich Papst Benedikt XVI nicht von der Schimäre staatlicher Immunität und von dem veralteten kanonischen Recht lösen kann, bleibt der Vatikan ein mächtiger Feind des Fortschritts der Menschenrechte.

400 Seiten, kartoniert

ISBN 978-3-89201-334-1

Lesen Sie weiter auf dieser Seite:
- Pressestimmen
- Rezensionen
- Inhaltsverzeichnis des Buches
- Über den Autor
- Aktuelles Interview mit Geoffrey Robertson anlässlich des Erscheinens der deutschen Erstausgabe

Leseproben
Auszüge aus Interview: Ein Bischof im Zeugenstand


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Pressestimmen:

WDR5, Köln: Die direkte argumentative Sprache macht es spannend zu lesen. Wer sich Robertsons provozierendem Gedankenspiel eines Papstes vor Gericht stellt, findet in dem Buch eine starke Argumentation, eben eine, wie man sie von einem guten Anwalt erwarten darf.

The Guardian, UK: Dieses Buch kombiniert moralische Passion mit stählerner juristischer Präzision, belebt durch gelegentliches Aufblitzen trockenen Humors.

NewStatesman, UK: Geoffrey Robertsons brennende Anklage gegen klerikale Missbrauchstäter, den Vatikan und den derzeitigen Papst wird wahrscheinlich die meisten frommen Katholiken erzürnen... Ich fürchte, dass jene, die es am meisten nötig hätten am wenigsten geneigt sein werden, seiner Klage Gehör zu schenken.

Independent, UK: Die Klage gegen Benedikt wird von dem bedeutsamsten Menschenrechtsanwalt in Großbritannien, Geoffrey Robertson, QC erhoben. Für Leser, die weniger vertraut sind mit dem Missbrauchsskandal wird es ein schockierender Augenöffner sein.

Rezensionen:

- Es ist allerhöchste Zeit für ein so mutiges Buch!! Mit klaren Fakten, denen die katholische Kirche nichts entgegenzusetzen hat, zeigt der bekannte Menschenrechtsanwalt Geoffrey Robertson QC auf, wie Josef Ratzinger verantwortlich ist für ein System der Vertuschung und Straffreiheit von pädophilen Priestern. Dieses Buch hat mich trotz seiner kühlen Sachlichkeit erschüttert und es ist spannend zu lesen. Wenn jetzt der Papst wegen der ans Licht der Öffentlichkeit kommenden Missbrauchsfälle betroffen tut, dann verwundert mich das schon sehr, da er seit 1981 über alles Bescheid wusste und es auch in der Hand hätte, die Kinder zu schützen und die Täter dem Staatsanwalt zu übergeben. (W.M.)

- Unglaublich, wie sehr sich der Vatikan im 21. Jahrhundert noch über alle staatliche Gesetzgebung hinwegsetzen kann. Warum macht das Zivilrecht bis heute vor Sexualverbrechen von Priestern halt? In den Vereinigten Staaten ist dies nicht mehr möglich. Auch Irland strebt eine Änderung dieser Lage an. Und das "fortschrittliche" Deutschland?
Ich bin froh und dankbar, dass ein mutiger Zeitgenosse die Verantwortlichkeit des Vatikans für Menschenrechtsverletzungen aus juristischer Sicht so fundiert aufgreift. (O.J.)

- Nach kirchenkritischen Büchern habe ich bisher nie gegriffen, da meine eigenen unschönen Erfahrungen mit der kath. Kirche mich zum Austritt veranlassten, bestand für mich kein Bedarf in dieser Richtung.
Doch das Buch "Angeklagt: Der Papst" begann mich zu interessieren. Wer solches wagt zu schreiben, muss sehr gut und fundiert recherchiert haben. Es liest sich leicht und spannend, auch wenn der Inhalt alles andere als leicht ist. Der Einblick in einen Staat, der im Grunde keiner ist und das ausgeklügelte, kanonische Rechtssystem, das dieser Staat für sich beansprucht, um Kinderschänder im Priestertalar zu schützen und zu decken, verschlägt einem die Sprache. Warum genießt der Papst Immunität, wenn er doch Stellvertreter Gottes ist, dürfte er das gar nicht nötig haben. Vor was muss er sich schützen, wenn er nur Gutes im Sinn hat? Das Wort von Jesus: "Die Blindenführer führen die Blinden und beide fallen in die Grube" verstehe ich immer besser.
Ein großes Danke an Geoffrey Robertson, der den Mut hat aufzudecken, was die meisten Menschen nicht einmal ahnen. (F.I., Zürich)

- Dass das ganze System der Kirche so faul ist, habe ich nicht gewusst. Das Buch: "Angeklagt: Der Papst" gibt einen Blick frei hinter die Mauern des Vatikans, der entsetzt! Gerade die hunderte und tausende Missbrauchsfälle decken das wahre Gesicht dieser Institution auf.
Bisher hatte ich keine Ahnung, was das kanonische Recht beinhaltet: Mit diesem Rechtssystem schützt der Papst die Kinderschänder im Priesterkleid. Um die Opfer kümmert sich der Vatikan nicht - es sind unsere Kinder, unsere Zukunft!
Dieses Buch öffnet einem die Augen, das müssten alle Katholiken lesen. Wer dann noch an einen "Heiligen Vater", einen "Stellvertreter Gottes auf Erden" glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen! (St.A., Kloten/Schweiz)

- Ich bin einfach entsetzt über die dunklen Hintergründe des Vatikans. Wie lange noch sollen Verbrecher im Priesterkleid geschützt sein durch ein Rechtssystem, das sich über jeden demokratischen Rechtsstaat stellt und damit machen kann, was es will? - Dieses Buch muss unters Volk, damit jeder selbst entscheiden kann, ob er solch einer Kirche angehören möchte. ( A.F.)
Inhaltsangabe:
1. Lasset die Kindlein .....15
2. Die Sünden der Väter.....36
3. Das kanonische Recht .....84
4. Der Lateranvertrag .....120
5. Die Staatseigenschaft auf dem Prüfstand .....147
6. Der Heilige Stuhl und die Vereinten Nationen .....176
7. Die Kinderrechtskonvention .....203
8. Ein Fall für die Justiz? ...... 218
9. Verbrechen gegen die Menschlichkeit .....240
10. Kann man den Papst verklagen? ......269
11. Betrachtungen .....290
12. Epilog ..... 310
Anhang A: Ein Bischof im Zeugenstand ..... 331
Anhang B: Auszüge aus Crimen Sollicitationis .....347
Anhang C: Auszüge aus Sacramentorum sanctitatis tutela – Apostolisches Schreibenvon Kardinal Ratzinger (2001) .....357
Anhang D: de gravioribus delictis (Juli 2010) .....360
Bibliographie .....366
Fußnoten .....378

Der Autor
Geoffrey Robertson ist einer der bekanntesten Menschenrechtsjuristen der Welt.
Der 1946 in Sydney geborene Kronanwalt und Richter ist Gründer
und Leiter der größten britischen Kanzlei für Menschenrechte
(Doughty Street Chambers).
Er war in zahlreichen Ländern der Welt an bedeutenden verfassungs-,
straf- und völkerrechtlichen Gerichtsverfahren beteiligt. Er war der
erste Präsident des UN-Kriegsverbrechertribunals für Sierra Leone
und ist seit 2008 Mitglied des Internal Justice Council der UNO.

Robertson leitete Missionen für Amnesty International und vertrat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im Fall Pinochet.

Zu den Büchern, die er geschrieben hat, gehören unter anderem
das Standardwerk „Crimes Against Humanity: The Struggle for
Global Justice,“ seine Erinnerungen mit dem Titel„The Justice Game“
und „The Tyrannicide Brief“, eine preisgekrönte Analyse des Prozesses
gegen Charles I. Eine jüngst von ihm verfasste Untersuchung mit dem
Titel „Inquiry into the Massacre of Political Prisoners in Iran“ ist im
Internet abrufbar unter:
http://www.iranrights.org/english/ document-1380.php


Interview Gabriele-Verlag Das Wort mit Geoffrey Robertson, anlässlich der deutschen Erstausgabe von „The Case of the Pope. Vatican Accountability for Human Rights Abuse”, erschienen 2010 bei Penguin Books Ltd, England: „Angeklagt: Der Papst“ ___________________________________________________________________________ Frage: Was hat Sie veranlasst, Ihr Buch „The Case of the Pope“ zu schreiben? G. Robertson: Ich war einfach entsetzt über die Tatsache, dass im Lauf der letzten Jahrzehnte selbst bei konservativster Schätzung mehr als 100.000 kleine Kinder, hauptsächlich Jungen, von katholischen Priestern vergewaltigt oder brutal sexuell misshandelt wurden. Ich war empört darüber, dass das nicht als grausames Menschenrechtsverbrechen behandelt wurde und der Vatikan nicht verurteilt wurde wegen der Strategien, mit denen diese Verbrechen aktiv vertuscht wurden. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen die katholische Kirche oder eine bestimmte säkulare Richtung – viele meiner Freunde sind Katholiken –, aber sie kamen ungestraft davon mit dem „Seelenmord“, der für viele Menschen die Folge davon ist, dass sie in jungen Jahren von Priestern vergewaltigt wurden. Deshalb habe ich das Buch geschrieben. Frage: In „The Case of the Pope“ schildern Sie zahlreiche erschütternde Fälle von Kindsmissbrauch durch Kleriker. Wie erklären Sie sich, dass sich verhältnismäßig viele Priester an Kindern vergehen? G. Robertson: Meine Erklärung dafür ist recht einfach. Es liegt an der Macht, die die katholische Kirche in die Hände der Priester legt - instabile oder sexuell verklemmte Männer und auch Pädophile –, indem sie Kinder dazu zwingt, mit sieben Jahren zur Erstkommunion und zur ersten Beichte zu gehen. Man lehrt sie, den Priester als Vertreter Gottes zu verehren, der nichts Unrechtes tun kann und dem man unerschrocken gehorchen muss, egal wie brutal oder pervers seine Forderungen sind. Es ist diese furchteinflößende Macht über die ganz Kleinen, ausgeübt unter dem kanonischen Siegel der Verschwiegenheit, welche opportunistische Priester dazu bringt, Gelegenheiten zum Missbrauch von Kindern auszunützen. Frage: Erst in jüngster Zeit wird das Ausmaß klerikaler Kinderschänderverbrechen in der Öffentlichkeit bekannt. Bezeichnend ist aber, dass es nie die Kirchenoberen waren, die nach Hilfe und Gerechtigkeit für die missbrauchten Kinder gesucht haben – sie haben im Gegenteil alles getan, um den Missbrauch in ihren eigenen Reihen herunterzuspielen und zu vertuschen. Warum, glauben Sie, ist das so? G. Robertson: Der Grund für die die enorme Unehrlichkeit und Scheinheiligkeit, die vom Vatikan und einigen seiner Bischöfe an den Tag gelegt wird, liegt darin, dass man um jeden Preis den Ruf der Kirche schützen will – selbst um den Preis, dass man einen Pädophilen schützt und ihm Gelegenheit gibt, noch mehr Kinder zu vergewaltigen. Es geht um den Schutz des Rufs und natürlich auch der Finanzen der Kirche, die man ansonsten für Prozesskosten hätte ausgeben müssen. Frage: Ihr Buch ist bahnbrechend insofern, als Sie sehr ausführlich herausgearbeitet haben, dass letztlich der Vatikan, also der Papst, ein Vertuschungssystem installiert sowie eine Fluchtroute für pädophile Priester konzipiert und geleitet hat. Können Sie kurz beschreiben, wie dieses Vertuschungssystem funktionierte und welche Rolle dabei der Vatikan bzw. der Papst spielte? G. Robertson: Ja, ich glaube, in meinem Buch wird erstmals festgestellt, dass der Mechanismus für diese Vertuschungen das kanonische Recht ist, das vom Papst erlassen und vom Vatikan umgesetzt wird. Es wirkt so harmlos, „kanonisches Recht“, und größtenteils ist es das auch – es geht um Themen wie Häresie und Blasphemie, um die in allen Kulten und Religionen gerungen wird. Es ist kein echtes Recht und völlig ungeeignet, um über strafrechtliche Schuld oder Unschuld in Bezug auf mutmaßlichen Sex mit Kindern zu entscheiden. Im kanonischen Recht gibt es keine Polizei für Ermittlungen und keine Bestrafung, um Täter abzuschrecken. Es ist zugunsten der Priester manipuliert, und selbst wenn sie für schuldig befunden werden, müssen sie in der Regel nur ein paar Monate lang täglich ein paar „Ave Marias“ aufsagen. Da für das kanonische Recht absolute Geheimhaltung gilt, erfährt die Polizei nie etwas von diesen pädophilen Priestern, und häufig werden sie erneut straffällig. Das kanonische Recht ist das Recht des Vatikans und wird vom Papst bestimmt. Benedikt verweigert eine Änderung dahingehend, dass die Bischöfe zu einer Anzeige ihrer aus der Rolle fallenden Priester bei der Polizei verpflichtet würden. Das ist seine schwerste Sünde – heute werden Kinder vergewaltigt, weil er sich weigert zu handeln. Sein Verhalten, seine Ablehnung einer Änderung des Kirchenrechts, ist skandalös und zeigt, dass es ihm an echter Humanität mangelt. Frage: Während der Zeit, als Papst Benedikt noch Kardinal Ratzinger war und Leiter der Glaubenskongregation, mussten ihm sämtliche Fälle von Kindsmissbrauch durch Kleriker gemeldet werden. Mittlerweile erklärt der Papst in der Öffentlichkeit, er fordere die lückenlose Aufklärung aller Missbrauchsfälle. Hat er denn selbst die Fälle aufgedeckt, die ihm aus seiner Zeit als Leiter der Glaubenskongregation gemeldet wurden? Ist Ihnen darüber etwas bekannt? G. Robertson: Ich fürchte, man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Kirche ihre Priester maßregelt. Die Beweise dafür, dass die Kirche deren Verbrechen gegen Kinder vertuscht, sind zu überzeugend und stammen aus zu vielen Quellen, als dass man anderer Ansicht sein könnte. Es gibt sehr gute Menschen in der katholischen Kirche, die ehrlich sind und die Versäumnisse des Vatikans zutiefst bedauern. Einige haben Kontakt mit mir aufgenommen, um mich in meiner Argumentation zu unterstützen. In Großbritannien beispielsweise sind die Bischöfe kürzlich von sich aus aktiv geworden mit dem Versuch, den Griff des kanonischen Rechts zu lockern, aber sie stoßen auf Widerstand bei den Priestern, die sich daran festklammern und glauben, es stehe ihnen zu. Frage: Nach Bekanntwerden einer Reihe schwerwiegender Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker hier in Deutschland wurden Beratungsstellen und auch Telefon-Hotlines eingerichtet – diese werden in der Regel allerdings von den Kirchen selbst unterhalten. Und die Kirchen sind auch mit der Aufklärung der Missbrauchsfälle betraut. Ist das nicht ein bisschen so, als würde man den Bock zum Gärtner machen? Es könnte auch der Verdacht aufkommen, dass die Kirche auf diese Weise wieder sehr viel vertuschen kann – wie sehen Sie das? Man bekommt manchmal den Eindruck, als würden die Menschen jetzt denken: Das ist alles schrecklich, aber jetzt ist es ja aufgekommen, damit ist doch die Gefahr gebannt. – Sehen Sie das auch so? Wird der Missbrauch von Kindern durch Priester deswegen jetzt plötzlich aufhören? Und wird die Vertuschung aufhören? G. Robertson: Das ist eine gute Frage, aber es wäre selbstgefällig, zu glauben, dass die Aufdeckung allein schon ein Aufhören bewirken würde. Natürlich geht das weiter, und es wird weitergehen, so lange das kanonische Recht bestimmt, wie mit diesen Fällen umgegangen wird. Uns liegen jetzt Beweise aus Irland vor, die zeigen, dass noch 2009 – also nach Aufdeckung des Skandals – pädophile Priester vor der Polizei versteckt wurden. So lange Priester Macht über siebenjährige Kinder bekommen, wird das kanonische Recht es zulassen, dass deren Vertrauen missbraucht wird. Andere verantwortungsbewusste Religionen sehen eine Kommunion oder Initiations- bzw. Aufnahmezeremonien erst für 14-Jährige vor. Frage: Nachdem die Welle der aufgedeckten Missbrauchsfälle gar nicht mehr aufgehalten werden konnte, hat die Kirche auf den Druck seitens der Öffentlichkeit reagiert und neue Richtlinien für die Behandlung von Missbrauchsfällen erlassen. Was hat sich dadurch geändert, und ist jetzt alles weitgehend gelöst? Können die Menschen jetzt unbesorgt sein? G. Robertson: Ich habe die neuen Richtlinien in einem Epilog erläutert, den ich eigens für die Herausgeber der deutschen Fassung meines Buchs geschrieben habe. Die neuen Richtlinien stellen sicher eine Verbesserung dar und sind der Tatsache zu verdanken, dass man den Kindsmissbrauchsskandal mittlerweile zu Recht als grausames Menschenrechtsverbrechen einstuft. Aber sie gehen noch längst nicht weit genug. Sie befassen sich nicht mit der Geheimhaltung im kanonischen Recht oder der Frage, warum das kanonische Recht immer noch eine Anzeige pädophiler Priester bei der Polizei verhindert. Und die neuen Richtlinien ändern auch nichts an dem viel zu frühen Alter, in dem man Kinder dazu bringt, Priester als Vertreter Gottes anzusehen. Frage: Man hat sich an den Gedanken gewöhnt, der Vatikan sei ein Staat – Sie haben in Ihrem Buch präzise ausgeführt, was es damit wirklich auf sich hat. Können Sie das für unsere Zuschauer kurz erklären? G. Robertson: Ja, gerne. Der Vatikan war einmal ein europäischer Staat – der Kirchenstaat mit ausgedehnten Ländereien rings um Rom. Doch dieser Staat wurde mit der Vereinigung Italiens 1870 ausgelöscht und der Papst blieb von da ab auf den Vatikanpalast beschränkt. In den 20er Jahren jedoch, als mit Pius XI. ein zutiefst pro-faschistischer Papst im Amt war, sah Mussolini die Chance, seinen Segen für die Abschaffung der Demokratie in Italien zu bekommen. Man handelte also den Lateranvertrag aus, durch den Italien – und zwar ausschließlich Italien – den Vatikan als „Staat“ etablierte. Das ist objektiv wie juristisch betrachtet lächerlich. Der Vatikan hat keine Bevölkerung – es gibt keine „Vatikaner“. Niemand wird dort geboren, höchstens aus Zufall. Es handelt sich lediglich um einen Palast und ein Museum. Doch einige katholische Länder in Lateinamerika taten, was der Papst wollte, und behandelten ihn als Staat mit entsprechender Akkreditierung von Botschaftern. Auch die USA taten das 1984, als Belohnung von Präsident Reagan an Johannes Paul II. für seinen Kampf gegen den Kommunismus. Obwohl also die meisten Länder diplomatische Beziehungen zum Vatikan unterhalten, ist er in Wahrheit lediglich eine Religion oder bestenfalls eine religiöse Enklave im Stadtgebiet von Rom. Frage: Papst Benedikt plant seinen Besuch in Deutschland im September. Bei der Gelegenheit will er auch vor dem Deutschen Bundestag sprechen. Wie sehen Sie es, dass in einem demokratischen Staat, der zur (religiösen) Neutralität verpflichtet ist, ein Religionsführer vor dem Bundestag spricht, allerdings angeblich in der Eigenschaft als Oberhaupt eines Staates? G. Robertson: Daran zeigt sich beispielhaft der Unsinn, der dabei herauskommt, wenn man so tut, als wäre der Vatikan ein Staat. Was der Deutsche Bundestag hier – im Widerspruch zum Grundgesetz – tut, ist die Bevorzugung einer bestimmten Religion, indem deren Führer einen Sonderstatus erhält, der anderen religiösen Führern vorenthalten wird. Das ist eindeutig diskriminierend. Frage: In USA und in Belgien läuft eine Klage gegen den Papst wegen Vertuschung von Kindsmissbrauch, auch in Den Haag ist eine Klage eingereicht. Wie ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass Joseph Ratzinger vor dem Deutschen Bundestag sprechen darf? G. Robertson: Auf der einen Seite ist Ratzinger ein sehr prominenter Deutscher, der als bedeutender Theologe gilt und nun eine Position mit großer Machtfülle bekleidet. Aber er ist auch verantwortlich für das Hinwegsehen über vielfache Vergewaltigungen und Schändungen vieler Tausender von Kindern und dafür, dass viele der Täter einer echten Bestrafung für ihre abscheulichen Verbrechen entgehen konnten. Vielleicht werden einige Opfer ihn bei seiner Einreise nach Deutschland mit einer Schadenersatzklage empfangen – zweifellos haben seine Fahrlässigkeit und sein mangelndes Interesse an einer Ausrottung des Kindsmissbrauchs während seiner Zeit an der Spitze der Glaubenskongregation ihren Teil zum Skandal in seiner Kirche beigetragen. Frage: Noch einmal zurück zu dem Missbrauch von Kindern durch Priester. Selbst wenn ein Priester des sexuellen Missbrauchs angeklagt und überführt wird, dann findet das Opfer in der Regel keine Gerechtigkeit. Das Leben der Opfer ist durch den Missbrauch oft völlig zerstört – sie werden oft arbeitslos, weil sie aufgrund des nicht aufgearbeiteten Traums nicht leistungsfähig sind; Familien zerbrechen, weil es den Opfern unmöglich gemacht wurde, eine normale Beziehung einzugehen; sie bleiben oft ein Leben lang seelisch zerstört, langjährige Therapien wären nötig, und, und, und. Aber sie gehen in der Regel leer aus. Die missbrauchenden Priester aber werden selten bestraft – sie behalten meist ihre gut bezahlte Stellung, sie erhalten langjährige Therapie (hier in Deutschland letztlich auf Staatskosten). Man hat das Gefühl, die Täter werden umsorgt – die Opfer bleiben im Regen stehen. Was sagen Sie als Anwalt für Menschenrechte zu diesem krassen Ungleichgewicht? G. Robertson: Das ist einer der Gründe, warum ich „The Case of The Pope“ geschrieben habe – um meine Meinung als Menschenrechtsanwalt zu dieser geduldeten Grausamkeit zu sagen. Warum sollte man der Kirche das durchgehen lassen? Warum sollten ihre Priester straffrei bleiben, wenn sie doch verantwortlich waren für die Zerstörung so vieler Persönlichkeiten und die Heimsuchung so vieler Menschen, die sich als Erwachsene nicht mit Gott arrangieren können aufgrund dessen, was ihnen von perversen Priestern angetan wurde? Frage: Sie haben für Ihr Buch sehr viele Fakten recherchiert und zusammengetragen, mit denen Sie Punkt für Punkt die Verantwortlichkeit des Vatikans für die Missbrauchsverbrechen von Priestern an Tausenden von Kindern beweisen. Glauben Sie, dass nun die Zeit gekommen ist, in der die Menschen (und Regierungen) – wie Irlands Ministerpräsident Enda Kenny sagt – „sich nicht länger der katholischen Macht fügen“ und endlich die Gerechtigkeit zum Zuge kommen wird, wenn keinem Menschen mehr gestattet wird, sich über das Gesetz zu stellen? G. Robertson: Ich sehe nicht, wie man Vertrauen setzen kann in den Vatikan – eine unverantwortliche Organisation, die als pädophil bekannte Priester in arglose Gemeinden im Ausland versetzt hat. Er deckt nach wie vor Kriminelle, indem er darauf beharrt, dass gegen sie unter kanonischer Geheimhaltung ermittelt wird, indem er sich weigert, die Schuldigen zu laisieren oder zu bestrafen und dadurch, dass nicht einmal geständige Kindesvergewaltiger der Polizei übergeben werden. Ich stimmte dem Premierminister von Irland zu – der Papst darf nicht über dem Gesetz stehen.

9.1.13

Der mutige junge Mann Jesus von Nazareth - Leseprobe

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Der mutige junge Mann Jesus von Nazareth

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Der mutige junge Mann Jesus von Nazareth
Das Knäblein in der Krippe und der tote Mann am Kreuz - was haben die beiden gemeinsam? Sie können nicht reden! Ein Zufall? Sicher nicht!
Stumm soll Er sein, zum Schweigen soll Er gebracht werden, damit niemand erfährt, dass Er in Wirklichkeit der geistige Revolutionär war, der den Priestermännern bereits vor 2000 Jahren die Stirn bot. Er besaß den unglaublichen Mut, ihnen vor dem Volk das Recht abzusprechen, sich als “Mittler” zwischen Gott und die Menschen zu stellen. Der Mensch braucht keine Mittler, wenn er Gott näherkommen will, denn Gott, der Allgeist, ist in jedem Menschen selbst gegenwärtig.
Das war und ist die Lehre des Nazareners. Er hat weder Priester eingesetzt noch eine Kirche gegründet. Doch Sein Name wird von den heutigen Theologen und Priestern missbraucht, die sich zu Unrecht auf Ihn berufen, in Wirklichkeit aber Traditionen und Kulte aus antiken Götzenkulten übernommen haben. So wird auch Seine klare Lehre vernebelt. Es ist an der Zeit, den Nebel aufzulösen und Jesus, den mutigen Mann des Volkes, wieder so zu sehen, wie Er wirklich war.

Das Buch führt den Leser u.a. in die Pilgerstadt Jerusalem vor mehr als 2000 Jahren. Religiöse Traditionen, Riten und Kulte, einschließlich dem Tieropferkult beherrschen vom Tempel ausgehend das Geschehen in der Stadt. Zum Passahfest färbt das Blut Tausender von Schafen den Haupt-Abwasserkanal und ergießt sich hinunter ins Tal.
In diese Stadt begibt sich Jesus von Nazareth. Er, der mutige junge Mann des Volkes, ein einfacher Handwerker, kritisiert die Schriftgelehrten und Pharisäer, die Hohenpriester auf das Äußerste und rüttelt an den Fundamenten althergebrachter heidnischer Traditionen...



160 S., kart.,
ISBN 9783892013549




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Die Diktatur des Stuhles Petri fußt auf den heidnischen Priesterreligionen.
Eklatante Widersprüche im Alten Testament

Sind die Aussagen der Bücher Mose glaubwürdig? Ihr Text ist erst im 6. Jahrhundert n.Chr. von Priestern geschrieben worden

Heute ist allgemein bekannt, daß einer der Texte, auf die das Alte Testament in seiner heutigen Form zurückgeht, die sogenannte "Priesterschrift" ist. ... dort hat man erstmals gesagt, daß Mose die Anweisungen für das Priestertum angeblich von Gott hat. Bis dahin war das nicht bekannt. Also bestätigen auch die Wissenschaftler, daß es so, wie wir es im Alten Testament lesen, nicht glaubwürdig ist.
Daß das "Buch Mose" nicht von Mose sein kann, kann man schon der einfachen Tatsache entnehmen, daß am Ende der fünf Bücher Mose, in Deuteronomium 34, steht: "Mose war 120 Jahre alt, als er starb." (5 Mose 34, 7) Das kann also nicht er selber geschrieben haben. ...
Im katholischen Katechismus liest man ... unter Randnummer 136: "Gott ist der Urheber (Autor) der Heiligen Schrift. Er hat ihre menschlichen Verfasser (Autoren) inspiriert. Er handelt in ihnen und durch sie. Er verbürgt somit, daß ihre Schriften die Heilswahrheit irrtumsfrei lehren."
Unter Randnummer 140 kann man lesen: "Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander. Beide sind wahres Wort Gottes." Wohlgemerkt: beide! Daraus ergibt sich: Wenn sich nach kirchlicher Meinung das Alte Testament im Neuen erhellen soll, dann setzen die Kirchen die Lehre des Jesus, des Christus, außer Kraft. Denn Jesus lehrte etwas ganz anderes als das Alte Testament. Wer setzt jetzt wen außer Kraft? Dazwischen steht die Priesterkaste, die von jedem etwas nimmt, so, wie es ihnen gerade in den Kram paßt, um letztlich die Menschheit, die größtenteils an sie glaubt, irrezuführen und zu verführen.
Die Institution des Stuhles Petri hat sich immer auf jene Aussagen berufen, die von der Priesterkaste in die Bibel hineingeschrieben wurden, und immer gegen die Aussagen des Jesus von Nazareth. Denken wir nur an die zentrale Lehre des Jesus von Nazareth, Seine Bergpredigt. Von dieser sagt die Priesterkaste sinngemäß, sie sei eine Utopie und nicht lebbar. Wenn es hingegen um Dinge geht wie z.B. die Gewänder, den Prunk, den Pomp, findet das die Zustimmung des Stuhles Petri. Oder denken wir an die vielen Tötungsanweisungen im Alten Testament und an die Blutspur der Vatikankirche durch die Jahrhunderte, so befand sich der Stuhl Petri immer auf der Seite der alten, heidnischen Priesterreligion. ...

Wer der Sichtweise der Kirche oder den Priestern widerspricht, "der soll sterben". –
Die mörderischen Anweisungen des Alten Testamentes gelten laut katholischem Katechismus und evangelischer Lehre immer noch!

Obwohl Gott durch Mose das Gebot "du sollst nicht töten" gegeben hat, werden im Alten Testament viele Mordanweisungen als Wort Gottes Mose in den Mund gelegt. Einige Beispiele. Er sagte angeblich:
"So sollst du alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwerts erschlagen." (5 Mose 20, 13) Oder: "Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen von den Köpfen streitbarer Feinde." (5 Mose 32, 42) Obwohl Er das Gebot gab "du sollst nicht töten", soll Er angeordnet haben: "So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern und alle Frauen." (4 Mose 31, 7) Unglaublich! Das kann nur ein Dämon angewiesen haben, doch niemals Gott! ...
So mancher meint vielleicht: "Ach, das sind nur Worte" – aber weit gefehlt! Die Erfahrung lehrt es anders. Politiker z.B. nehmen solche Worte oft ernst. In der Biographie des kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman, der in den Jugoslawienkrieg zu Beginn der 90er Jahre verwickelt war, sagt dieser Staatsmann: "Der Genozid" – also der Völkermord – "ist nicht nur erlaubt, sondern empfohlen." Und er beruft sich dabei wörtlich auf den allmächtigen Jehova im Alten Testament. Und das in der heutigen Zeit! ...
Und was sagte Jesus? "Liebet eure Feinde. Tuet Gutes denen, die euch hassen." (Mt 5, 44) ...

Der Glaube der ungebildeten Masse wächst,
wenn "die Autorität des Heiligen Stuhls sichtbar wird in majestätischen Gebäuden,
die von Gott geschaffen scheinen" – so spricht ein Papst! Und was sagte Jesus?

Es ist übrigens interessant, was die Priesterkaste von ihren Gläubigen hält. Diesbezüglich hat sich Papst Nikolaus V. entlarvt, der gesagt haben soll: "Um in den Hirnen der ungebildeten Masse dauerhafte Überzeugungen zu schaffen, muß etwas vorhanden sein, was das Auge anspricht. Ein Glaube, der sich allein auf Doktrinen stützt, kann immer nur schwach und wankend sein. Wenn aber die Autorität des Heiligen Stuhls sichtbar wird in majestätischen Gebäuden, die von Gott geschaffen scheinen, wird der Glaube wachsen." – Und was sagte Jesus? Er sprach: "Häuft euch keine Schätze an, die Motten und Rost fressen" (Mt 6, 19), und davon, daß der Mensch der Tempel des Heiligen Geistes ist, daß man keine äußeren Tempel braucht und jeder in sich zu Gott finden kann ...

Die Kirche erfand die Dogmen, um Menschen einzuschüchtern und einen Vorwand zu haben, gegen Abweichler vorzugehen

... Im Neuen Testament, in den Worten des Jesus, des Christus, steht nichts von Dogmen. Es wäre interessant zu wissen, woher denn die Dogmen stammen.
Die Kirche hat auf ihren Konzilien damit angefangen und hat gesagt: Ab sofort gilt dies jetzt als Dogma und dann noch jenes. So ist ein Dogma zum anderen gekommen. Das bisher letzte war das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, das 1950 verkündet wurde. Da es sich hierbei eben um ein Dogma handelt, muß ein Katholik daran glauben. Tut er das nicht, so gilt er als Häretiker, und auf ihn wartet die ewige Hölle. Auch das zählt zu den "Glaubenswahrheiten", die verbindlich sind. Man versetzt die Menschen in Angst und Schrecken und schüchtert sie ein. Jesus hat davon überhaupt nichts gesagt. Weder hat Er solche Inhalte gelehrt, noch hat Er überhaupt von Dogmen gesprochen ...
Dogmen sind also kirchliche Glaubenssätze – doch keine Gesetzmäßigkeiten Gottes. Die Dogmen sind erst entstanden, als das Urchristentum schon in sein Gegenteil verkehrt worden war, als die Priester die Macht übernommen hatten.
Dazu sagt aber die Kirche heute – auch wieder in dem Buch zu lesen "Der Glaube der Kirche": "Die Aufgabe aber, das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes verbindlich zu erklären, ist nur dem lebendigen Lehramt der Kirche anvertraut" oder: "Alles, was die Art der Schrifterklärung betrifft, untersteht letztlich dem Urteil der Kirche." Darin zeigt sich wiederum der Machtanspruch, die Anmaßung der Kirche ...
Wir wollen an dieser Stelle aber auch ... ausdrücklich klarstellen, daß jeder Mensch die Freiheit hat, zu glauben, was er möchte. Und jede Institution kann lehren, was sie möchte. Wir Urchristen schweigen nur dann nicht, wenn sich eine Institution christlich nennt, deren Lehre mit der Lehre des Jesus, des Christus, nicht nur nichts zu tun hat, sondern ihr sogar widerspricht.

Ein Nachschlagewerk für Sie zum Sammeln

Die ersten Sendungen unserer Reihe "Für gute Analytiker – Wer sitzt auf dem Stuhl Petri?" haben bei unseren Hörerinnen und Hörern ein lebhaftes Echo hervorgerufen ...
Eine Hörerin aus Deutschland stellte folgende Frage:
"Ich bin Vegetarierin. Aber wenn ich mit meinen Freunden darüber rede, sagen sie immer, in der Bibel stehe nichts darüber, daß Jesus kein Fleisch gegessen habe. Wie kommt das? In Ihrer Sendung wurde ebenfalls gesagt, daß Gott die Tieropfer, die im Alten Testament beschrieben werden, gar nicht wollte, und auch, daß Jesus nicht wollte, daß die Menschen Tiere töten. Können Sie mir mehr darüber sagen? Gibt es Schriften dazu?"

Antwort: Man geht davon aus, daß Hieronymus wohl alle damals noch vorhandenen Schriften über die Lehren Jesu zur Verfügung standen. Er stellte ja im Auftrage des Papstes Damasus die Vulgata, also die erste Bibel, zusammen. Jedenfalls wußte Hieronymus sehr wohl, daß Jesus kein Fleisch aß und daß Er lehrte, auch die Tiere zu lieben und nicht zu töten. Denn in einem Brief an Juvenian machte Hieronymus eine bemerkenswerte Aussage zu diesem Thema. Er schrieb: "Der Genuß des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt, aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und die stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft ... Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, so daß es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen." (Adversus Jovinianum)
Aus diesem Text geht hervor, daß Jesus offensichtlich gebot, kein Fleisch zu essen, was einige antike Evangelien außerhalb der Bibel auch bezeugen. Trotzdem hat Hieronymus diesen wichtigen Aspekt der Lehre Jesu bei der Zusammenstellung der Vulgata – der heutigen Bibel – unterschlagen ... Jeden Tag müssen Millionen Tiere diese Fälschung der Lehre Jesu mit dem Leben bezahlen ...

Das Meßopfer –
der kraß und in mystischer Überhöhung praktizierte heidnische Blutopfergedanke

Eine Frage zu den heidnischen Einschüben, die in der Bibel enthalten sind, die dann vom Kirchenchristentum übernommen wurden: "Ist ... die Meßfeier der Kirche nicht auch ein Meßopfer, in das heidnische Vorstellungen hineingeschmuggelt wurden?"
Antwort: Hier geht es sogar um die zentrale und schlimmste Verfälschung der Lehre des Jesus von Nazareth. In dem sogenannten "Meßopfer" sieht die Kirche den symbolischen, – wie sie sagt – unblutigen Nachvollzug des Blutopfers Jesu am Kreuz. In jeder Messe wird dieses Blutopfer erneut thematisiert und symbolisiert. Es handelt sich um den Opfergedanken urheidnischer Herkunft: Ursprünglich waren es Menschenopfer, dann wurden es Tieropfer, und dann wurde es wieder ein Menschenopfer, hier nun das Opfer des Sohnes Gottes. Er sei auf die Erde gekommen, um als "Opferlamm" zu sterben, um die Menschheit mit Gott zu versöhnen, wie es Paulus verkündete und wie es von der Kirche durch die Jahrhunderte übernommen wurde und wie es deshalb ... jeder normale Katholik heute noch glaubt ... Jesus von Nazareth kam aber gar nicht auf die Erde, um zu sterben, wie wir wissen, sondern um das Friedensreich zu gründen, das Reich Gottes auf Erden; Er kam, um den Menschen die Frohe Botschaft zu bringen, die Lehre, die den Menschen in ein Leben im Geiste Gottes, in den Frieden, in die große Einheit des Lebens und, vor allem, zu Gott in seinem Inneren führt. ...

"Blutopfer" auch im Krieg?
Soldaten sollen sich hingeben, opfern für das Vaterland. "Die Kanonen des Krieges" als "Sprachrohre der rufenden Gnade" Gottes?

A propos "Blutopfer-Gedanke" ... Handelt es sich im Krieg auch um den Blutopfergedanken?
Es gibt sicher viele Feldgeistliche, die diesen Gedanken im Ersten und auch im Zweiten Weltkrieg den Soldaten nahegebracht haben: Sie sollen sich hingeben, sie sollen sich opfern für das Vaterland. – Kardinal Faulhaber, der später zu einem angeblichen Widerstandskämpfer gegen das Dritte Reich hochstilisiert wurde, sagte im Ersten Weltkrieg als Feldgeistlicher: "Die Kanonen des Krieges" sind "Sprachrohre der rufenden Gnade" Gottes. (Karlheinz Deschner, "Ein Jahrhundert Heilsgeschichte", Band I, S. 253) Darin steckt dieser Gedanke, daß der Krieg eine Läuterung sei, daß die moralischen Verfehlungen des Volkes im Krieg reingewaschen würden, daß sich der Soldat also hingeben und opfern solle für ein höheres Ziel. Das Makabre daran ist natürlich, daß auf allen Seiten der Front solche Feldgeistlichen standen und allen Soldaten, die sich dann gegenseitig hinmetzelten, das Gleiche sagten ...

Die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche nimmt extreme Formen an.
Päpste verkünden öffentlich: Lob der Inquisition; Völkermord bei der Eroberung Südamerikas sei
"eine glückliche Schuld" u.a.m.

... Die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche äußert sich auch darin, daß der jetzige Papst so bewußt an Benedikt XV., einen seiner Vorgänger, anknüpfen will, der so sehr für den Frieden in Europa aufgetreten sei. Dieser Papst, der während des Ersten Weltkriegs seiner Kirche vorstand, hat immer wieder öffentlich getrauert über das Unheil des Krieges, durch das Europa zerstört wurde. Aber was hat er getan? Er hat dafür gesorgt, daß auf beiden Seiten – in Frankreich und in Deutschland – bei allen kriegführenden Staaten die Militärgeistlichkeit besonders gestärkt wurde. Warum hat er denn niemanden von den Staatsmännern exkommuniziert, die sich an dem Krieg beteiligt haben? Die Kirche ist doch sonst so gerne bereit, Leute auszuschließen, die nicht ihrer Lehre folgen.
Papst Benedikt XVI. hat in anderer Weise ebenfalls die Scheinheiligkeit und die Schizophrenie auf die Spitze getrieben. Er war es nämlich, der die Inquisition verteidigt hat. Wenige Wochen vor seiner Wahl zum Papst hat er in der Sendung ARD Kontraste am 3.3.2005 ein abenteuerliches Interview gegeben. Dabei hat er erklärt: "Wir stehen in Kontinuität zur Inquisition." Man kann es kaum glauben, daß er dies so gelassen ausgesprochen hat. Aber es wird noch unglaublicher; der zweite Satz hatte nämlich sinngemäß folgenden Inhalt: "Es ist ja nicht zu leugnen, daß die Inquisition gewisse Fortschritte brachte, die darin bestanden, daß die Angeklagten vorher angehört und vernommen wurden."
Im Grunde genommen handelt es sich um blanken Zynismus ... Denn die "Vernehmungen" durch die Inquisition waren mit Foltern schlimmster Art verbunden, an denen viele dieser "Verhörten" gestorben sind ...
Und dieser Kardinal, der das alles mehr oder weniger befürwortet, ist nun Papst und ist gleichzeitig der sogenannte "heilige Vater". Also heißt es seitens der Kirche doch wieder: Befürworte das Töten, befürworte das Hinmetzeln, aber diene der Kirche – dann bist du "heilig".
Das kann man an vielen Beispielen sehen. Auch der Vorgänger des jetzigen Papstes, Johannes Paul II., für den jetzt viele ein Heiligsprechungsverfahren anstreben, hat anläßlich der 500-Jahr-Feier der Evangelisierung von Südamerika gesagt: Die Eroberung Lateinamerikas durch die katholischen spanischen Eroberer weise zwar gewaltsame Züge auf und sei insofern zu verurteilen. Weil aber wirklich "die bewundernswerte Evangelisierung" zu einer "Ausweitung der Heilsgeschichte" beigetragen habe, handle es sich letztlich um eine "glückliche Schuld" (Spiegel spezial 3/2005, S. 91) – Welch ein Zynismus spricht da, wenn man die Millionen Opfer sieht, die damals die Eroberung Südamerikas gefordert hat, wenn man dann von einer "glücklichen Schuld" spricht?

Auswüchse des institutionalisierten Aberglaubens: Schabmadonna, Schluckbildchen –
"Mittel zum Heil"?

Frage: "Im Internet wurden bei einer Versteigerung eine Schabmadonna aus Altötting und ein Bogen Schluckbildchen angeboten. Um was handelt es sich dabei?"

Antwort: ... Den Brauch der Schabmadonna gab es bis ins 20. Jahrhundert. Mag einer denken, das sei doch "Mittelalter" – nein, sie sind offenbar auch heute noch von Interesse, wie der Frage zu entnehmen ist.
... Ausführlicheres kann man bei Dr. Müller, "Mittel zum Heil" auf Seite 43 nachlesen. Da steht: "Eine sehr augenfällige Möglichkeit, sich im Bedarfsfall eine heilkräftige Substanz gleich einer Arznei einzuverleiben, war das Abschaben von Ton an einer Schabmadonna. Solche verkleinerte Kopien des Gnadenbildes konnten einst an verschiedenen Wallfahrtsorten erworben werden. Sehr bekannt waren bis ins 20. Jahrhundert die geschwärzten Schabmadonnen aus dem bayerischen Altötting und die beim Volk auch »Laicheibli« genannten Gnadenkopien aus Einsiedeln. Letztere galten deshalb als wundertätig und heilkräftig, weil dem Ton angeblich Erde und Mörtel aus der Gnadenkapelle und außerdem Reliquienpartikel beigemischt waren. Dies galt indes nur für jene Schabmadonnen, welche das Kloster selber verkaufte und die rückseitig die Meinradsraben als Herkunftsnachweis trugen." Gleichsam als Siegel. – Man kann nur hoffen, daß es sich bei diesen Reliquienbeigaben nicht um menschliche Leichenteile gehandelt hat.
Was die sogenannten "Schluckbildchen" betrifft, so ist auf dem ... Internetportal der katholischen Kirche der Schweiz zu lesen, daß es sich um Heiligenbildchen handelte, die man tatsächlich aß. Bei Dr. Müller, "Mittel zum Heil", S. 44/45 lesen wir ausführlicher dazu: "An vielen Wallfahrtsorten konnten früher Schluckbildchen bogenweise erworben werden. Der Käufer war darauf bedacht, daß der Bogen von einem Geistlichen geweiht worden und nach Möglichkeit auch mit dem am Kaufort verehrten Gnadenbild in Berührung gekommen war." ... "In Gefahr und Not wurden die einzelnen, oft nur briefmarkengroßen Bildchen verschluckt oder auch dem kranken Vieh gegeben. Die zu den Sakramentalien zählenden Schluckbildchen wurden als eine Art Medizin angesehen, denen durch den priesterlichen Segen große Kraft innewohnt. ... Noch im Jahre 1903 billigte die römische Ritenkongregation die Verwendung der Schluckbildchen ... Den Heilbrauch, Eßzettel zu schlucken, kannte schon die Antike", schreibt Dr. Müller ...

Lehraussagen des Stuhles Petri: Sinnwidrigkeiten, Unglaublichkeiten, Absurditäten.
Wer’s nicht glaubt, ist "ausgeschlossen", verflucht, verdammt

Wir haben schon davon gesprochen, daß man nach den Vorschriften der katholischen Kirche bestimmte Dinge, die die Kirche lehrt, glauben muß. Wenn man sie nicht glaubt, ist man "auf ewig verdammt". Jetzt stellt ein Zuhörer die Frage:
"Im ‚Neuner-Roos’" – das ist ein fundamentales Werk über den Glauben der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung – "hieß es früher ‚ewig verdammt’; heute heißt es ‚ausgeschlossen’. Heißt das, daß man heute nicht mehr verdammt ist, wenn man an der katholischen Lehre zweifelt?"

Antwort: Das heißt es nicht, denn "ausgeschlossen" bedeutet "ewig verdammt". Früher hat man das eben unverblümt ausgedrückt, und jetzt, in unserer Zeit ist es dem Zeitgeist angepaßt, etwas moderater, scheinbar harmloser formuliert. Aber die Bedeutung ist dieselbe. Auch "ausgeschlossen" besagt: "vom Heile ausgeschlossen" und damit "ewig verdammt". ...
Wir lesen ... bei "Neuner-Roos" (Nr. 381): "Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet, glaubt fest, bekennt und verkündet, daß niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr, der Kirche, anschließt."

Wir Menschen brauchen weder eine katholische noch eine evangelische Kirche.
Wir brauchen Jesus, den Christus. Der mächtige Geist der Liebe wohnt in jedem Menschen

Jesus, der Christus, ... lehrte uns: "Was du willst, daß dir andere tun, das tue du ihnen zuerst." (Mt 7, 12) Dieser Satz ist allgemein als die "Goldene Regel" bekannt. Anders gesprochen: Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu. – Würden das weltweit alle Menschen beachten, so würde kein Mensch das Heil in der katholischen Kirche suchen, die das Heidentum praktiziert – auch nicht in der Lutherkirche, die nur das Anhängsel der katholischen Kirche ist.
Wir Menschen brauchen Jesus, den Christus! Und Jesus lehrte uns sinngemäß, in ein stilles Kämmerlein zu gehen und mit Gott, unserem Vater, Zwiesprache zu halten.
Denn Gott ist Geist der Liebe.
Gott ist Geist des Friedens.
Gott ist Geist der Einheit.
Der mächtige Geist der Liebe wohnt in jedem Menschen, denn jeder Mensch ist der Tempel des ewigen Geistes, des Geistes unseres ewigen Vaters. Im stillen Kämmerlein, wenn wir zur Ruhe finden, nach innen beten und unsere Gebete erfüllen, leben wir auch Schritt für Schritt in den Geboten Gottes und in den Lehren des Jesus, des Christus. Dann verändern wir uns zum Positiven, zum Guten, und der große, mächtige Geist unseres Vaters kann durch uns wirken. – Das ist, allgemein gesprochen, die Lehre der Urchristen ...

Die Urchristen lebten nach der Lehre und nach dem Vorbild des Jesus von Nazareth.
Die unheilvolle Entwicklung zur diktatorischen heidnischen Kultreligion, zur katholischen Kirche

Das Urchristentum entstand aus dem Kreis, den Jesus von Nazareth um sich geschart hatte. Urgemeinden bildeten sich – ohne Priester, ohne Hierarchie. Im Urchristentum gab es nicht Einzelne, die den Ton angaben, geschweige denn eine Art Papst, der sagte, was richtig ist, sondern es war ein loser Zusammenschluß von selbständigen Gemeinden. Die Glieder der Urgemeinden hatten alles gemeinsam. Es gibt sogar eine Stelle im Neuen Testament, die das noch ausdrückt. Es heißt hier: "Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam." (Apg 4, 32)
Ist es auch nur ein Satz, so können wir dennoch daraus entnehmen, wie die Urchristen gelebt haben. Sie waren gleichberechtigt, auch die Frauen. Jeder lebte von seiner Hände Arbeit ...
Ganz wesentlich ist: Die damaligen Urchristen waren Nachfolger des Jesus, des Christus, weil sie in ihr Denken und Leben die Lehre dieses großen Geistes, der unser Erlöser ist, mit einbezogen.
Sie waren noch nicht vollkommen, aber sie waren auf dem Weg dorthin, die Gesetzmäßigkeiten täglich umzusetzen, die Jesus von Nazareth gelehrt hatte. Sie hielten auch kein rituelles Abendmahl, sondern nahmen schlicht gemeinsam ihr Mahl ein und gedachten dabei des Jesus von Nazareth, der ihnen diese Lehre gebracht hatte ... Sie vollzogen keine rituelle Taufe. Sie nahmen einfach Menschen in ihren Kreis auf. Es war alles viel einfacher, schlichter und genialer als das, was die Kirche daraus gemacht hat.
Wie verhielten sich die damaligen Urchristen der Mutter Erde, den Pflanzen, den Tieren gegenüber? ... Mit Sicherheit läßt sich sagen: Größtenteils haben die Glieder der Urgemeinden kein Fleisch genossen ... auch die Kirchenväter geben davon Zeugnis, daß das Urchristentum fleischlos war. Z.B. sagt Johannes Chrysostomus: "Keine Ströme von Blut fließen bei ihnen, kein Fleisch wird geschlachtet und zerhackt. ... Bei ihnen riecht man nicht den schrecklichen Dunst des Fleischmahles ..., hört man kein Getöse und wüsten Lärm ..."

Charismatische Aufgaben von Urchristen
in der Gemeinde: Propheten, Lehrer, Heiler;
sie lebten das, was sie lehrten

Bei den ersten Christen gab es ... noch das Prophetische Wort: Gott sprach durch erleuchtete Männer und Frauen zu den ersten Christen und auch zu allen anderen, die es hören wollten, so, wie auch im Alten Bund Gott zu den Israeliten durch die großen Propheten gesprochen hatte. Das geht auch aus einer anderen Stelle hervor. Im 1. Korintherbrief, 12, 28 lesen wir folgendes: "So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die anderen als Propheten, die dritten als Lehrer. Ferner verlieh Er ihnen die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten." ...
Diese Aufgaben in der Gemeinde wurden nicht autoritär durchgeführt, sondern sie gründeten auf dem Charisma, das heißt auf der geistigen Ausstrahlung der Menschen. Die Menschen, die diese Aufgaben wahrnahmen, wurden daran gemessen, ob sie das, was durch sie gelehrt wurde, auch in ihrem täglichen Leben, in ihrem Verhalten, zum Ausdruck brachten. War das nicht der Fall, so zeigte sich, daß sie für ihre Aufgabe auch nicht geeignet waren ...
Diejenigen, die vorwiegend äußere Aufgaben innehatten, die späteren Priester und Bischöfe, übernahmen die Macht, und die anderen drei Aufgabenbereiche, Propheten, Lehrer und Heiler, die als charismatische Aufgaben vom Spirituellen her ungleich wichtiger für das Leben der Gemeinde waren, wurden verdrängt, wie ein Kuckuck die Eier aus dem Nest wirft ...

Der massiv bestimmende Einfluß von Paulus trug ganz entscheidend dazu bei, daß sich
das Urchristentum nahezu gänzlich von
seinem Ursprung, von der Lehre des Jesus
von Nazareth, entfernte

Eine wesentliche Rolle dabei spielte auch Paulus, der vom römischen Vielgötterglauben geprägt war, der aus dem Heidentum kam und der selber mit Jesus von Nazareth gar nicht zusammengelebt hatte. Paulus, der das Urchristentum aus erster Quelle nicht kannte, hat aber dann sehr dominant seine Vorstellungen in das Urchristentum einfließen lassen: zum einen das Obrigkeitsdenken; zum anderen stellte er die Frau in das zweite Glied zurück, was im Urchristentum nicht der Fall war, als viele Frauen auch das Prophetenamt hatten ... Und nicht nur diese zwei Aspekte; vieles hat Paulus vom Urchristentum hinweggenommen und statt dessen seine heidnischen Vorstellungen hineingetragen ...
Paulus ... ist der Urheber des Gedankens, daß Jesus von Nazareth auf blutige Weise geopfert werden mußte, um Gott mit der Menschheit zu versöhnen – ein Gedanke, der Jesus von Nazareth völlig fremd war. Paulus hat ihn eingebracht. ...
Die zweite, vielleicht noch schlimmere Verfälschung der Lehre des Jesus von Nazareth durch Paulus erfolgte dadurch, daß er sinngemäß sagte: Wesentlich ist, daß ihr an Gott und an Christus, Seinen Sohn, glaubt; auf die Taten in der Nachfolge des Nazareners kommt es dann nicht mehr entscheidend an. Paulus lehrte: "Denn wir sind der Überzeugung, daß der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes." So steht es im Römerbrief 3, 28.
Übrigens im krassen Gegensatz zu den vielen Aussagen von Jakobus, der der "Knecht Gottes und Jesu Christi, des Herrn" genannt wird und nach der Auferstehung Jesu zum Kern der Urgemeinde in Jerusalem gehörte. Er sagte: "Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?" Und: "... So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat." Und: "Willst du also einsehen, du unvernünftiger Mensch, daß der Glaube ohne Werke nutzlos ist?" Und: "Ihr seht, daß der Mensch aufgrund seiner Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein." ... (Jak 2, 14; 17; 20; 24)
Und was sagte Jesus selbst? ... "Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört." (Mt 7, 24-27)
Paulus ... paßte das Christentum vollends dem Gedankengut des Imperium Romanum an, indem er erklärte, daß der Christ bedingungslos der Obrigkeit dieser Welt gehorchen müsse, da diese in jedem Fall von Gott eingesetzt und angeordnet und Gottes Dienerin sei, die mit dem Schwert auch ein gerechtes Strafgericht vollziehe (Röm 13, 1-4) – eine Lehre mit verheerender Wirkung in den folgenden fast 2000 Jahren. Jesus hingegen sagte: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott gebührt." (Mt 22, 21), an anderer Stelle steht sogar: "Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen." (Apg 5, 29) Die Kirche hat natürlich die Worte von Paulus gerne aufgegriffen, um die Todesstrafe zu rechtfertigen und auch die Kriege, für die sie oft die Waffen segnete. ...

Marienkult und Reliquienverehrung:
Wer nicht daran glaubt, ist von der katholischen Kirche ewig verdammt

Maria, wie sie von der römisch-katholischen Kirche übernommen und dann zur Gottesmutter hochstilisiert wurde, ist in ihrer Darstellung die unmittelbare Nachfolgerin ägyptischer Göttinnen wie der Isis und anderer Gestalten des heidnischen Mysterienkults. Sie ist ... eine Nachfolgerin der Diana oder der Artemis oder auch der Astarte; bei letzterer handelt es sich um die phönizische Gottheit der Fruchtbarkeit. Und zu diesem Dogma, zur Inthronisation Marias als einer mysteriösen Kultgöttin, kam es in Ephesus, einer Stadt, in der dieser Mutter-Gottes-Kult seit Jahrhunderten Brauch war. Bezeichnend ist, daß während des Konzils eine fanatisierte Menge durch die Stadt Ephesus zog und verlangte, daß der alte Diana-Kult nunmehr als der Kult der großen Mutter, der Gottesmutter, zum Dogma der aufstrebenden römisch-katholischen Kirche gemacht wird. ...

Wer den Reliquien der Heiligen keine Hochachtung und Ehre zollt, ist von der katholischen Kirche verdammt. Ein Totenkult: Glaube und Praxis dieser Kirche sind auf Gebeinen gegründet

... Die Angelegenheit mit den Reliquien hat der Stuhl Petri selber von Anfang an in die Hand genommen: "Um das Jahr 750 kamen immerfort lange Trecks von Wagen nach Rom, die enorme Mengen Schädel und Skelette enthielten, die dann von den Päpsten sortiert, etikettiert und verkauft wurden. In der Nacht wurden Gräber geplündert, und in den Kirchen wurden die Grabmale von bewaffneten Männern bewacht! ‚Rom’, sagte Gregorovius, ‚war wie ein vermodernder Friedhof ....’" In der Kirche St. Prassede ist heute noch eine Marmortafel angebracht, auf der geschrieben steht, daß im Jahre 817 Papst Pascal die Leichen von 2300 Märtyrern von Friedhöfen in diese Kirche hat bringen lassen. Als Papst Bonifatius IV. um 609 das Pantheon in eine christliche Kirche umwandelte, "sollen 28 Wagenladungen heiliger Gebeine aus den Katakomben entfernt worden und in ein Becken unter dem Hochaltar gelegt worden sein." Das Fundament dieser Kirche sind Hunderte, Aberhunderte von Skeletten, und darauf wurde der Hochaltar errichtet.
Also könnte man sagen: Der Glaube und die Praxis der katholischen Kirche ist wirklich auf Gebeinen gegründet; das ist ein Totenkult. ... Generell ist festzustellen: Vieles in der katholischen Kirche, fast alles an deren Gebräuchen, stammt aus dem Heidentum ...
Jeremia ... sprach: "Denn die Gebräuche der Heiden sind leerer Wahn, ihre Götzen sind nur Holz, ein Werk aus der Hand des Schnitzers, verziert mit Silber und Gold. Sie sind wie Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können nicht reden, man muß sie tragen, weil sie nicht gehen können. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können weder Schaden zufügen noch Gutes bewirken." (Jer. 10, 3-5) ...

Finsterer Aberglaube – noch heute: Eine Reliquie im Brustkreuz des Bischofs,
eine Reliquie in jedem Altar ...

Dogma: "Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt ..." –
der befindet sich quasi bereits in der Hölle

... Seit dem 12. Jahrhundert muß jeder Bischof ein gewisses Brustkreuz tragen. Schon im 4. Jahrhundert gab es ein Amulett, ein Behältnis mit einer Reliquie. Und bis auf den heutigen Tag muß in diesem Brustkreuz des Bischofs ebenfalls eine Reliquie sein – das ist so vorgeschrieben. Auf diese und ähnliche Weise werden diese Rituale und diese Insignien bis in die Gegenwart so getragen und weitergegeben. Es ist also heute nicht anders – wie viele denken – , sondern es ist Gegenwart ...
Auch in jeden Altar wird eine Reliquie eingearbeitet. Ein katholischer Altar ist erst dann vollgültig geweiht, wenn er eine Reliquie enthält. ...
Da fragt sich der denkende Zeitgenosse: Muß denn dieser Reliquienkult wirklich geglaubt werden? Wenn er von den sogenannten Gläubigen nicht angenommen wird, wenn die Menschen also daran nicht glauben – was ist dann?
Es wurde schon gesagt, daß speziell an die Macht der Reliquien auch geglaubt werden muß. Ganz allgemein kann man sagen: Es gibt ein Dogma, das übergreifend klarstellt: "Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene und die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen." ...
Doch die Kirche geniert sich nicht, von all den vielen, die nicht jedes ihrer Dogmen glauben, weiterhin kräftig abzukassieren, obwohl sie ihnen erklärt: Ihr seid für immer verdammt, weil ihr nicht alles glaubt, was wir verkünden (laut Neuner-Roos, Rd.-Nr. 85) ...

Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit ... 15
1. Die Diktatur des Stuhles Petri fußt auf den heidnischen Priesterreligionen.
Eklatante Widersprüche im Alten Testament ... 19


Lehren das Alte und Neue Testament „sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit“?

Das Priestertum ist heidnischen Ursprungs. Priester sollten die Götter gnädig stimmen.
Es ging immer um äußeres Tun: rituelle Kulte, magische Praktiken, Tier- und Menschenopfer

Die wahren Gottespropheten und Jesus warnten vor den Priestern

Jesus von Nazareth war für die Tiere. Er gebot, kein Fleisch zu verzehren, Tiere nicht zu töten

Sind die Aussagen der Bücher Mose glaubwürdig?
Ihr Text ist erst im 6. Jahrhundert v.Chr. von Priestern geschrieben worden

„Heilige Gewänder“ für Priester, eine Anweisung Gottes? Oder dämonische Infiltration, um den Priestern Vorrechte und eine Sonderstellung im Volk zu sichern? Eklatante Widersprüche zu den Aussagen von Jesus

Opferrituale heute? – Die großen kirchlichen Feiertage sind Schlachtfeste sondergleichen.
Befürwortet vom Stuhl Petri, werden auch Millionen von Tieren in Tierversuchen „geopfert“

Gott, der wahre All-Eine, ist derselbe, vor Jahrtausenden, heute, morgen – in alle Ewigkeit.
Die Kirche befand sich immer auf der Seite der heidnischen Priesterreligionen und entschied sich gegen Christus

Wer der Sichtweise der Kirche oder den Priestern widerspricht, „der soll sterben“. –
Die mörderischen Anweisungen des Alten Testamentes gelten laut katholischem Katechismus und evangelischer
Lehre immer noch!

Der Glaube der ungebildeten Masse wächst, wenn „die Autorität des Heiligen Stuhls sichtbar wird in majestätischen Gebäuden, die von Gott geschaffen scheinen“ – so spricht ein Papst!
Und was sagte Jesus?

Die Kirche erfand die Dogmen, um Menschen einzuschüchtern und einen Vorwand zu haben, gegen Abweichler vorzugehen
Glaubenssätze der Kirche sind dazu da, deren Macht aufrechtzuerhalten, die Diktatur der Kirche durchzusetzen

Der Ausweg aus dem Dilemma: „Gehet hinaus aus ihr, mein Volk"


2. Heidnischer Opferkult und priesterlicher Machtanspruch. Wer verfaßte die Bücher Mose? ... 55

Die Wurzeln der heutigen Priesterkaste

Während seiner Gefangenschaft in Ägypten übernahm das Volk Israel viele dortige Gepflogenheiten, z.B. die pompöse Kleidung der Priester

Die Bücher Mose wurden größtenteils erst 1000 Jahre nach Mose von Priestern verfaßt, um deren Vorstellungen und Wünsche in das Alte Testament einzuschleusen

Die Priester stellten sich bewußt zwischen Gott und die Menschen, um diese mittels Drohungen zu beherrschen

„Und das soll Gott wirklich zu Mose gesagt haben?“ – Schilderungen aus dem Alten Testament. Wer die Vorschriften nicht einhält, „soll sterben“

Bekleidungsvorschriften und rituelle Handlungen aus dem Alten Testament als Vorbild für die Kirche heute. – Was sagte Jesus, der Christus, über Pharisäer und Schriftgelehrte?

Tieropfer im Alten Testament „zum beruhigenden Duft für den Herrn“. –
Jesus setzte sich immer für die Tiere ein

Nur wenigen bekannt: Der Stuhl Petri bestimmt: Altes und Neues Testament – „beide sind wahres Wort Gottes“. In den Berichten des Alten Testamentes waltet ein grausamer heidnischer Gott

Der krasse Gegensatz der kirchlichen Lehre zur wahren Lehre Jesu. Soll das Alte Testament
wieder zum Durchbruch kommen, unter Benützung des Mäntelchens „Jesus“ und „Christus“?

3. Ein Nachschlagewerk für Sie zum Sammeln... 85

War Jesus, waren die Urchristen Vegetarier?

Warum beließ Hieronymus Aussagen im Text der Bibel, die den Stuhl Petri als antichristlich entlarven?

Auch wer ein großer Sünder war, wird heiliggesprochen, wenn er dem Stuhl Petri entsprechend Nutzen brachte

Kirchenaustritt – wie?

Vorrechte der Priester – von Machthabern grausam durchgesetzt

Die Umformulierung des 5. Gebotes in „Du sollst nicht morden“ läßt Raum für Rechtfertigungen von Töten

Das Meßopfer – der kraß und in mystischer Überhöhung praktizierte heidnische Blut-opfergedanke

„Blutopfer“ auch im Krieg? Soldaten sollen sich hingeben, opfern für das Vaterland. „Die Kanonen des Krieges“ als „Sprachrohre der rufenden Gnade“ Gottes?

Die Scheinheiligkeit der katholische Kirche nimmt extreme Formen an. Päpste verkünden öffentlich: Lob der Inquisition; Völkermord bei der Eroberung Südamerikas sei „eine glückliche Schuld“ u.a.m.

Auswüchse des institutionalisierten Aberglaubens: Schabmadonna, Schluckbildchen – „Mittel zum Heil“? Ablaßrutschen – von Sünden frei werden?

Lehraussagen des Stuhles Petri: Sinnwidrigkeiten, Unglaublichkeiten, Absurditäten. Wer’s nicht glaubt, ist „ausgeschlossen“, verflucht, verdammt

Müßte nicht der „Stellvertreter Gottes“, der „Lenker des Erdkreises“, den Elementen gebieten können? Jesus von Nazareth konnte es

Wir Menschen brauchen weder eine katholische noch eine evangelische Kirche.
Wir brauchen Jesus, den Christus. Der mächtige Geist der Liebe wohnt in jedem Menschen


4. Die Urchristen lebten nach der Lehre und nach dem Vorbild des Jesus von Nazareth. Die unheilvolle Entwicklung zum totalitären Götzenkult, zur katholischen Kirche ...123

Die Urchristen waren Nachfolger des Jesus, des Christus. Sie bezogen in ihr Denken und Leben Seine schlichte Lehre mit ein.
Charismatische Aufgaben von Urchristen in der Gemeinde: Propheten, Lehrer, Heiler;
sie lebten das, was sie lehrten.

Die „Verwalter“ und „Aufseher“, die mehr äußere Aufgaben versahen, übernahmen, in Anknüpfung an heidnische Traditionen, die Macht und wurden zu Bischöfen und Priestern.

Die urchristlichen Gemeinden lebten in einem Umfeld mit Götzenkulten, deren Elemente mehr und mehr in das Urchristentum einsickerten

Der massiv bestimmende Einfluß von Paulus trug ganz entscheidend dazu bei, daß sich das Urchristentum nahezu gänzlich von seinem Ursprung, der Lehre des Jesus von Nazareth, entfernte.

Das Urchristentum wurde gesprengt durch gezielt ausgestreute Verleumdungen seitens der Priester-kaste, durch Hetze, Verfolgungen, Folter und Ermordung.

Durch die diktatorisch und totalitär ausgeübte Macht der Bischöfe wurde das Urchristentum in
sein Gegenteil verkehrt.

Kaiser Konstantin machte die mittlerweile durch und durch heidnisch geprägte Kirche zur Staatskirche.

Wir haben heute noch eine Staatskirche


5. Marienkult und Reliquienverehrung:
Wer nicht daran glaubt, ist von der katholischen Kirche ewig verdammt.
Versucht hier eine Diktatur, eine Demokratie zu beherrschen? ... 159


Der katholische Kult der Maria als „Gottesmutter“ ist tief im vorchristlichen Heidentum verwurzelt.

Maria, jungfräuliche und unbefleckte Gottesgebärerin – wer’s nicht glaubt, verfällt der ewigen Verdammnis. Viele, die ihre Kirchensteuer zahlen, sind sich dessen nicht bewußt.

Wer den Reliquien der Heiligen keine Hochachtung und Ehre zollt, ist von der katholischen Kirche verdammt.
Ein Totenkult: Glaube und Praxis dieser Kirche sind auf Gebeinen gegründet.


Finsterer Aberglaube – noch heute: Eine Reliquie im Brustkreuz des Bischofs, eine Reliquie in jedem Altar ...
Dogma: „Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt ...“ – der befindet sich quasi bereits in der Hölle.

Wer sitzt auf dem Stuhl Petri? Tolstoi wußte schon, wer die Kirche gegründet hat

Protestantische Lehre: Gott hat „vorherbestimmt“ bzw. „vorhergesehen“, wer in den Himmel, wer in die Hölle kommt.


Eine Kirche, die die Willensfreiheit des Menschen leugnet, leugnet die Grundfesten der Rechtsordnung. Die Paradoxie in der Praxis

Im Staat bestimmt die Priesterkaste – solange das Volk dies zuläßt. Eine Diktatur versucht hier, eine Demokratie zu beherrschen.

Der Programmsatz der katholischen Kirche wird im öffentlichen Leben in die Tat umgesetzt. „Was christlich ist, bestimmen wir!“


... noch ein Wort ... 197
Briefe an den Papst ... 203