18.1.11

Evangelische Kirche - Ausbeutung

Evangelische Kirche - Ausbeutung

Evangelische Kirche - Ausbeutung

Evangelische Kirche:

"Ausbeutung"
Unter dieser Überschrift berichtet Spiegel Online am 12. Januar 2011 über das Lohndumping der evangelischen Kirche in ihren Diakonie-Heimen. Nach Recherchen des Stern (stern.de vom 12.1.11) drückt die Diakonie durch Dumpingmethoden die Löhne von zehntausenden von Angestellten, unter anderem durch die Einschaltung einer unternehmenseigenen Leiharbeitsfirma. Die Zahl der Betroffenen gibt der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland mit 30 000 an, der Sprecher der diakonischen Mitarbeitervertreter spricht von 75 000 Mitarbeitern. Am Beispiel einer Altenpflegerin mit zwei Jahren Berufserfahrung veranschaulicht der Stern, was dies für den Betroffenen bedeutet: ein monatliches Minus von 640 Euro.
Die Diakonie ist mit 435 000 Festangestellten einer der größten Arbeitgeber Deutschlands.

Dass die Kirche die Hand weit aufhält, wenn es um ihren finanziellen Vorteil geht, hat sich durch die Diskussion um die durch den Steuerzahler finanzierten staatlichen Zuwendungen in Milliardenhöhe an die Amtskirchen mittlerweile weit herumgesprochen. Weniger bekannt war bisher, wie knauserig die Kirche gegenüber denen ist, die die sozialen Leistungen erbringen, auf die sich die Kirche so gerne zur Rechtfertigung ihrer Geschenke vom Staat beruft. Wobei diese Leistungen im Gegensatz zu den Gebäuden, in denen sie erbracht werden, gar nicht vom Staat, sondern aus den Entgelten der Leistungsempfänger bezahlt werden. Die Kirche kassiert also mehrfach.

Die jetzt wieder in den Blickpunkt gerückten dubiosen Methoden kirchlicher Einrichtungen bringen aber auch wieder nachdrücklich ins Bewusstsein, worum es bei diesen Institutionen in Wahrheit geht: Es sind überreiche Konzerne mit massiven Wirtschaftsinteressen, welche hinter einem pseudochristlichen Mäntelchen verborgen werden.

Wenn es noch eines Beweises dieser Tatsache bedurft hätte, hat ihn der
ev.-lutherische Landesbischof von Bayern, Johannes Friedrich, auf eindrucksvolle Weise erbracht. In einer "religiösen" Veranstaltung, in einer Predigt am Feiertag Hl. Drei König 2011, verteidigte er die staatlichen Leistungen für die beiden Amtskirchen gegenüber Kritikern, wie TZ online am 6.1.2001 berichtet. Es solle eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die mit den Vorurteilen aufräumen werde. Selten hat ein hochrangiger Kleriker das Primat des Geldes in der Kirche in einer "Predigt", also als Verkündung seines Glaubens, so offen zur Schau gestellt.

In der Online-Leserbriefspalte der TZ löste Friedrich ein lebhaftes Echo aus. In den Beiträgen weisen die Leser darauf hin, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, dass die immens reiche Kirche auch noch den Steuerzahler zur Kasse bittet.
Und offenbar haben viele auch genug von den hochtrabenden Worten gutverdienender Kirchenfürsten angesichts der sich ständig verschlechternden Lebensbedingungen derer, die für die überreiche Kirche arbeiten müssen. Schon Tage vor den Veröffentlichungen über die "miesen Tricks der Diakonie", wie der Stern sie nennt, beklagen sich zwei Leser bitter über die Diskrepanz zwischen dem üppigen, vom Steuerzahler zu tragenden Gehalt des Bischofs und den , so wörtlich, " Hungerlöhnen" in den Betrieben der Diakonie.



http://www.stern.de/wirtschaft/job/lohndumping-durch-leiharbeit-die-miesen-tricks-der-diakonie-1642522.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,739093,00.html

http://www.tz-online.de/nachrichten/bayern-lby/meta-landesbischof-verteidigt-staatliche-zuwendungen-1071084.html


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